Ein Wiesn-Hit lässt die Künstlerkasse klingeln!
München - Auf dem Münchner Oktoberfest wird geschunkelt, was das Zeug hält. Bei zünftiger Festzeltstimmung und der ein oder anderen Maß Bier feiern die Massen das größte Volksfest der Welt - natürlich mit den passenden Songs. Wenn die Menge auf Wolfgang Petrys Zeilen "Das ist Wahnsinn! Warum schickst du mich in die Hölle?..." das obligatorische "Hölle, Hölle, Hölle" erklingen lässt, erkennt ein jeder die musikalische Tradition der Wiesn: Gespielt wird, was der Masse einheizt.
Jedoch dürften Hits wie "Sierra Madre", "Marmorstein und Eisen bricht" und "YMCA" nicht nur beim Wiesn-Publikum für gute Laune sorgen. Schließlich lassen die Songs auch bei den Künstlern Jahr für Jahr die Kassen klingeln, und die müssen sich dafür nicht einmal vom Sofa bewegen. Tantieme lautet das Zauberwort.
"Ein Lied wie 'Eine neue Liebe' bringt mir als Komponist Jahr für Jahr 50.000 Euro Plus - nur dadurch, dass es auf Volksfesten und im Radio gespielt wird. Davon könnte eine Familie prima leben. Welthits hin oder her - meine Rente ist das Oktoberfest", sagte beispielsweise Musikproduzent Jack White 2010 einmal in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Und das gilt auch heute noch.
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Sobald einer seiner komponierten Songs ertönt - und zu denen gehört eine ganze Palette an Bierzelthits, unter anderem Tony Marshalls "Schöne Maid", Hansi Hinterseers "Hände zum Himmel", oder eben Jürgen Marcus' "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" - klingelt bei White die Kasse. Denn jedes Mal, wenn die Kapelle einen dieser Songs anstimmt, fließen die Tantieme.
Ähnlich dürfte es auch bei jüngeren Hit-Bands wie den Sportfreunden Stiller sein. Nachdem "Ein Kompliment" und "Lass mich nie mehr los" schon vor einigen Jahren für Kuschelstimmung sorgten, gesellt sich nun auch ihr neuster Charterfolg "Applaus, Applaus" unter die Topverdiener. Etwas zeitversetzt wird dieser sogar mehrmals am Tag gespielt. Mindestens genauso oft hört man Mickie Krauses "Schatzi, schenk mir ein Foto" aus dem Bierzelt dröhnen.
Und so können sich Künstler wie die Spider Murphy Gang mit ihrem Hit "Skandal im Sperrbezirk", Olaf Henning mit "Cowboy und Indianer" oder die Band Donikkl und die Weißwürschtl mit "So a schöner Tag (Fliegerlied)" weiter bequem zurücklehnen, oder selbst die ein oder oder andere Maß trinken, während in ihren Augen die Euro-Zeichen blinken. Eines zeigt der Trend jedoch deutlich: Es braucht nicht jedes Jahr einen neuen Wiesn-Hit, die altbewährten Klassiker kommen ohnehin am besten an.
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