Düstere Wiesn-Prognose: Inzidenz schießt nach Volksfesten in die Höhe

In etlichen Städten und Landkreisen, in denen es Volksfeste gab, ist die Inzidenz anschließend stark angestiegen. Auf München wird wohl das gleiche zukommen – am Samstag startet mit der Wiesn das größte Volksfest der Welt.
AZ/dpa |
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Menschenmassen auf der Theresienwiese: Die Corona-Zahlen in München dürften nach dem Oktoberfest wohl stark ansteigen. (Archivbild)
Menschenmassen auf der Theresienwiese: Die Corona-Zahlen in München dürften nach dem Oktoberfest wohl stark ansteigen. (Archivbild) © picture alliance/dpa/Archivbild

Kelheim/München - Knapp zwei Wochen nach Beginn des Gillamoos in Abensberg und neun Tage nach dem dortigen politischen Frühschoppen hat die Corona-Inzidenz im Landkreis Kelheim die Marke von 1.000 überschritten. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 1.075,5. Das ist das Dreieinhalbfache des Wertes vor einer Woche und der höchste Wert in ganz Deutschland.

Inzidenzzahlen sind mit Vorsicht zu genießen

Allerdings liefern Inzidenzzahlen derzeit nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Viele Landkreise in Bayern haben hohe Inzidenzen

Derzeit finden sich sechs bayerische Landkreise und Städte unter den zehn bundesweit höchsten Inzidenzen. Bei allen gibt es zumindest zeitlich einen Zusammenhang mit Volksfesten. Rosenheim Stadt und Landkreis liegen mit 776,8 beziehungsweise 560,5 bundesweit auf den Plätzen drei und fünf. Das dortige Herbstfest ist am 11. September zu Ende gegangen.

Bundesweit auf dem vierten Platz liegt Erding mit 592,6 – das dortige Volksfest hatte bis zum 4. September gedauert. Weißenburg-Gunzenhausen mit 500,4 und Eichstätt mit 495,6 liegen auf den Rängen acht und neun – und auch dort gab es vor relativ kurzer Zeit Volksfeste.

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Der Zusammenhang zwischen den Festen und den hohen Inzidenzen ist nicht eindeutig bewiesen, liegt aber nahe. Auch andere Volksfeste wie die Erlanger Bergkirchweih oder das Gäubodenfest hatten massive Anstiege in der Inzidenz mit sich gebracht. Die Zahlen waren dort nach einiger Zeit allerdings wieder gefallen. Größere Überlastungen von Kliniken wurden nicht bekannt.

Zudem zieht nicht jedes Volksfest stark steigende Corona-Zahlen nach sich. So hat beispielsweise der Herbst-Plärrer in Augsburg vom 26. August bis 11. September bislang keine deutlichen Ausschläge in der dortigen Inzidenz verursacht.

Oktoberfest in München startet am Wochenende

Anders könnte und dürfte es aber wohl beim Oktoberfest aussehen, bekanntermaßen das größte Volksfest der Welt. Nach zwei coronabedingten Absagen heißt am kommenden Samstag wieder "O'zapft is!". Während der zwei Wochen strömen dann wieder Millionen Besucher auf die Theresienwiese in München – viele von ihnen auch aus dem Ausland. Ein weiterer Grund dafür, warum die Inzidenz in München nach dem Oktoberfest in die Höhe schießen dürfte.

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12 Kommentare
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  • Tonio am 14.09.2022 23:06 Uhr / Bewertung:

    Hat die AZ noch nicht mitbekommen, dass es nicht mehr so sehr auf die Inzidenzrate, sondern mittlerweile auf die Hospitalisierungsrate ankommt, also auf die Anzahl der COVID-19-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen? Der Verweis auf die bloße Inzidenzrate ist doch nur noch Panikmache und Schlagzeilengenerierung.

  • grüner Mist am 14.09.2022 22:57 Uhr / Bewertung:

    Die aktuellen mRna-Impfstoffe immunisieren nur gegen das Spike-Protein. Eine Erkrankung gegen das vollständige Virus. Deshalb ist die Abwehrkraft der Genesenen besser als die der Geimpften. So oder ähnlich argumentieren derzeit viele Fachleute. Wer sich tatsächlich interessiert, findet dazu sehr viele Ergebnisse.
    So gesehen ist eine hohe Inzidenz nicht düster, sondern sogar ein Licht am Ende des Tunnels. Denn die Natur schafft, was mit den heutigen Corona-Impfstoffen nur sehr begrenzt klappt (nicht Impfungen allgemein). Obendrein, wenn gleichzeitig noch weniger schwere Fälle auftreten, als in den letzten 2 1/2 Jahren.

  • katzundmaus am 14.09.2022 19:45 Uhr / Bewertung:

    Wurde auch jemand krank?

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