Der Kampf gegen Wucher-Händler: Da geht noch mehr
München - Der Kampf gegen die Wucher-Händler wird heuer konsequenter geführt als in den Jahren zuvor. Das zeigt der AZ-Test. Freilich erwischt es in diesen Fällen nur die Dummen. Diejenigen, die in ihren Online-Angeboten die fortlaufenden Nummern auf den Marken nicht abdecken oder digital retuschieren. Die meisten Händler machen das – oder sie stellen gleich ein Symbolbild dazu, wie es etwa die großen Agenturen machen.
Trotzdem: Es ist ein nötiges Zeichen, wenn die Wirte und deren Angestellte in den Reservierungsbüros in diesen Fällen konsequent gegen das Geschäft mit den Wiesn-Reservierungen vorgehen.
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Ein Zeichen an die Profi-Händler, dass sie sich bei ihren Geschäften nicht in Sicherheit wähnen sollten. Aber auch an jene, die sich zum Mitmachen verleiten lassen, weil die Gelegenheit da ist. Sicher, es ist verlockend: Da hat man eine Reservierung erhalten oder weiß, wie man rankommt – und kann das Zehnfache damit verdienen. Wenn man es geschickt anstellt, wird man nicht erwischt, so ist es bei vielen anderen zweifelhaften bis kriminellen Dingen ja auch.
Dennoch: Wer eine Reservierung nicht wahrnehmen kann, sollte sie privat weitergeben oder zum Originalpreis verkaufen, aber nicht aus reiner Gier und der Verlockung, Geld damit verdienen zu können, in einer Auktion verscherbeln.
Denn nicht nur die Händler, nein, jeder, der eine Reservierung versteigert, treibt damit den Wucher an – und macht die Wiesn kaputt. Ein Teil der Wirte hat das erkannt und lässt die Reservierungsbüros entschieden eingreifen. Ein anderer Teil macht es sich offenbar noch bequem und geht nicht einmal klaren Fällen nach, die mitsamt Daten auf dem Silbertablett serviert werden. Da darf man von jemandem, der es mit seinem Ehrgeiz zum Wiesnwirt gebracht hat, schon noch mehr erwarten.
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