Das Oktoberfestmuseum wird saniert
München - Dass US-Generalkonsul Timothy Liston sich mit den hiesigen Bräuchen und Gepflogenheiten bestens auskennt, steht außer Frage: Der Spitzendiplomat und ranghöchste Vertreter Amerikas in Bayern begrüßte einen nicht nur mit einem herzlichen "Servus!": Liston zapfte auch gar meisterhaft an. Nach nur zwei gekonnten Schlägen auf den Wechsel floss das Bier.
In der Villa Wagner oberhalb der Wiesn
Hoch die Gläser mit frischgezapftem Augustiner-Bier! Dieses gab's für die Gäste in Dirndl und Lederhosn jetzt nicht etwa auf der Theresienwiese, sondern oberhalb der Wiesn.
Dort befindet sich die "Villa Wagner", wo die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung ihren Sitz hat, die den Erhalt der Münchner Kult-Brauerei Augustiner sichert – als inzwischen letzte große, sehr traditionsreiche Privatbrauerei der Stadt.
Auf Einladung von Augustiner-Chefin Catherine Demeter (Nachfahrin der Augustiner-Gründerfamilie Wagner in siebter Generation) fand im Garten der Villa bei etwas durchwachsenem Wetter, das der heiteren Stimmung keinerlei Abbruch tat, das "Zweite Wiesn-Dosenschießen" statt. "Und wenn in München etwas zum zweiten Mal stattfindet, ist's ja bekanntlich bereits eine Tradition", sagte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) augenzwinkernd: "In diesem Fall ist das gut so. Diese Veranstaltung ist wunderbar und einmalig."
In der Tat: Wo sonst sieht man schon Konsule, Kulturschaffende und Wirtschaftschefs fröhlich Bälle und Hufeisen werfen! Beim Entenangeln war Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, sehr erfolgreich, Opernsänger Andreas Hörl beim Maßkrugschieben. Für die größte Überraschung und viel Jubel sorgte allerdings die Augustiner-Chefin selbst: Mit ihrer (nachweislich) höchsten Punktzahl toppte sie alle anderen!
Oktoberfestmuseum wird saniert
Nicht minder interessant war eine kleine Ausstellung in der Villa, in der einige Exponate des Bier- und Oktoberfestmuseums zu sehen waren. Der Grund: Das Museum im ältesten Bürgerhaus Münchens, das die im Denkmalschutz sehr aktive Edith-Haberland-Wagner-Stiftung 1999 erworben hat, wird derzeit saniert und modernisiert.
Wie die rührige Stiftungsvorsitzende, Catherine Demeter, verspricht, soll noch heuer Wiedereröffnung sein.
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