Das gibt's heuer Neues auf der Wiesn
München - Fleischfressende Piranhas und eine Boa constrictor imperator: Was eine Gänsehaut verursachen soll, sind doch nur schlechtgelaunte Fische und eine träge Würgeschlange. Amazonas ist eine der Neuerungen heuer auf dem Oktoberfest. Wegen dem Zentral-Landwirtschaftsfest gibt’s 2016 eine kleine Wiesn.
Neu ist Michael Töpfer, der beim U-Bahnhof Theresienwiese Smoothies ohne Zucker verkauft. Wer den Rausch vom Vortag noch im Gesicht hat, kann sich hier Vitamine und ein gutes Gewissen holen. Oder sich das Gehirn mit Joghurt von Jo Kurt gefrieren lassen. Den Bio-Joghurt gibt’s mit Obst und Kalorienbombentoppings in der essbaren Waffeln mit einem essbaren Löffel. Yummie!
Nicht nur Hacker hat ein neues Zelt (AZ berichtete), sondern auch die Hühner- und Entenbraterei Poschner. Auf der neu gestalteten Fassade ist die 80-jährige Wiesngeschichte der Poschners gemalt. Drinnen gibt’s für die Gäste dank einem Capriodach die gute Luft von draußen. Eine neue Schänke und ein Showgrill im Bratraum sind echte Hingucker. Eines ist geblieben: Ein großer Teil der Poschner-Speisen sind bio-zertifiziert.
Amazonas, das laut Selbstbeschreibung „eine Erlebnisreise auf drei Etagen“ bietet, bei der man „fremde Kulturen hautnah“ erlebt, ist mit seinem wackelnden Böden und Wasserspielen vor allem für Betrunkene witzig, denen es schwer fallen wird, sich bei einem bebenden Boden auf den Beinen zu halten.
Experten sorgen sich um die Reptilien
Weniger lustig ist’s freilich für die lebenden Tiere, wenn die Betrunkenen in den Raum mit den Terrarieren und Aquarien kommen. „Wenn nicht direkt jemand daneben steht, lässt es sich nicht verhindern, dass Besucher an die Terrarien klopfen. Das bedeutet Dauerstress für die Tiere“, sagt Patrick Boncourt von der Reptilienauffangstation, der von der Abendzeitung erfahren muss, dass eine Attraktion auf der Wiesn lebende Reptilien sind.
Die Attraktion, die vor einigen Jahren schon mal auf dem Oktoberfest war, wurde vom Veterinäramt geprüft. Doch Boncourt bietet den Betreiber trotzdem an, einen seiner Reptilienexperten vorbeizuschicken: „Da geht es um Spezialwissen bei einzelnen Arten, die das Veterinäramt gar nicht haben kann.
Reptilien haben zum Beispiel ein ganz anderes Sehspektrum als wir. Eine blaue Lampe, die wir kaum wahrnehmen, kann einen Leguan zu Tode stressen.“ Deshalb bietet Boncourt die Expertise der Reptilienauffangstation an. Denn die Tiere sollen auf dem Oktoberfest nicht leiden.
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