Offiziell: René Benko zieht sich aus der Signa-Führung zurück – das sagt er zu seinem Aus

Der Milliardär René Benko hatte seine Immobiliengruppe mit Hilfe niedriger Zinsen und finanzstarker Investoren aufgebaut. Zuletzt häuften sich die Negativmeldungen. Nun übernimmt ein Sanierer das Ruder.
dpa |
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René Benko zieht sich aus der Signa Holding zurück. Dem Unternehmen gehören mehrere Top-Immobilien in München.
René Benko zieht sich aus der Signa Holding zurück. Dem Unternehmen gehören mehrere Top-Immobilien in München. © Marcel Kusch/dpa

Wien/München - Der österreichische Immobilienunternehmer René Benko zieht sich aus der Führung der angeschlagenen Signa-Gruppe zurück. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab, tritt der Milliardär als Vorsitzender des Beirates der Signa Holding zurück.

Benko über Rückzug: "In der derzeitigen Situation die beste Lösung"

Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz übernehme die Restrukturierung der Immobilien- und Handelsholding. Benko übertrage seine Stimmrechte an Geiwitz. "Dies ist in der derzeitigen Situation die beste Lösung für das Unternehmen, seine Partner, Investoren sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte Benko laut Mitteilung. Es gelte nun, Vertrauen wiederherzustellen. Das Immobilienportfolio von Signa bleibe einzigartig. Alle Beteiligten seien gefordert, Signa jetzt zu unterstützen.

Geiwitz sagte, das Unternehmen brauche jetzt Ruhe und Ordnung. Es gelte, langfristige Lösungen zu finden. "Es ist daher verantwortungsvoll wie geboten, jetzt eine umfassende Konsolidierung für das Unternehmen einzuleiten", sagte der bekannte Sanierer. Die Qualität des Immobilien-Portfolios sowie die der geplanten Projekte insbesondere in Deutschland sei sehr gut.

Signa baut etwa in Hamburg den 245 Meter hohen Elbtower. Zur Unternehmensgruppe gehört auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. Das jüngste Verfahren wurde unter Geiwitz' Führung durchgeführt.

Daneben gehören der Signa Holding mehrere Top-Immobilien in München – unter anderem die Kaufhof-Filialen am Marienplatz und Rotkreuzplatz, das ehemalige Kaut-Bullinger-Haus in der Rosenstraße sowie der Oberpollinger in der Fußgängerzone.

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Benko geriet zuletzt immer mehr unter Druck

Die Immobilienbranche hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen zu kämpfen. Wegen der gestiegenen Zinsen kam es bei der Gesellschaft Signa Prime Selection im Vorjahr zu einer Abwertung von 1,17 Milliarden Euro. Davon waren vor allem Immobilien in Deutschland betroffen, wie aus dem Konzernabschluss der Luxusimmobilienholding hervorgeht.

Signa habe zur Unterstützung weitere externe Berater engagiert, um mit Hochdruck eine Überprüfung aller Geschäftsbereiche durchzuführen und Maßnahmen sowie ein ganzheitliches Konzept für die Gruppe zu erarbeiten, hieß es.

Benkos Miteigentümer der Holding hatten den Milliardär nach Angaben des österreichischen Gesellschafters Hans Peter Haselsteiner aufgefordert, die Macht über das Firmengeflecht aufzugeben, nachdem sich Probleme in verschiedenen Sparten und bei diversen Projekten häuften. So meldete die Signa-Sportartikelsparte im Oktober Insolvenz an. Der Bau des Elbtowers wurde unterbrochen. Der 46-jährige Benko hatte seine Unternehmensgruppe mit Hilfe niedriger Zinsen und finanzstarker Investoren aufgebaut.

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2 Kommentare
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  • SL am 08.11.2023 19:34 Uhr / Bewertung:

    Schön dass Benko auch nach seinem Rückzug lt. WELT Milliardär bleibt.

  • Der wahre tscharlie am 08.11.2023 16:26 Uhr / Bewertung:

    Naja, es ist halt die Frage, ob Benko nicht im Hintergrund weiterhin Einfluß auf die Holding nehmen wird.

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