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ÖPNV-Streik am Freitag: Zugverkehr und Münchner S-Bahn betroffen

Harter Tag für Pendler: Bei der S-Bahn und Regionalzügen fährt Freitagvormittag in München nichts. Auf Autofahrer wartet der Blitzermarathon.
von  Myriam Siegert, Carmen Merckenschlager
Ein Bild vom ÖPNV-Streik im vergangenen März: So leer sieht man die S-Bahn-Station am Hauptbahnhof sonst nie.
Ein Bild vom ÖPNV-Streik im vergangenen März: So leer sieht man die S-Bahn-Station am Hauptbahnhof sonst nie. © Daniel von Loeper

München - Mit der S-Bahn in die Arbeit oder für einen Termin in die Stadt? Dann sollten Sie sich am besten eine alternative Anreise überlegen oder, falls möglich, einfach im Homeoffice bleiben. Für den Freitag hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu bundesweiten Warnstreiks im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen. Betroffen ist auch die Münchner S-Bahn.

U-Bahn fährt am Freitag in München: Aktuell kein Verkehrschaos in München

Immerhin: Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG wird, anders als zuletzt Ende März, nicht bestreikt – Busse, Trambahnen und U-Bahnen sollten also fahren. Am Freitagmorgen war die Verkehrslage in München noch ruhig.

Der Streiktag sorgt zumindest in Untergiesing noch für kein Chaos auf den Straßen. Auch am Ostbahnhof ist noch nichts los, berichtet die AZ-Reporterin. Ein DB-Mitarbeiter hält am S-Bahn-Gleis die Stellung, falls sich doch jemand verirren sollte. "Das sind aber nur ganz wenige", sagt er.

Leere Straßen am Freitagmorgen in Untergiesing.
Leere Straßen am Freitagmorgen in Untergiesing. © cm
Streiktag in München: Ruhige Lage am Ostbahnhof.
Streiktag in München: Ruhige Lage am Ostbahnhof. © cm

EVG-Streik betrifft den gesamten Bahnbetrieb

Für 3 bis 11 Uhr hat die EVG ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Daher, so teilt es die Bahn auf AZ-Anfrage mit, "fällt der S-Bahn-Verkehr am Vormittag weitestgehend aus". Fahrgäste sollten ihre geplanten Fahrten in diesem Zeitraum, falls möglich, verschieben, bittet die S-Bahn.

Wann fährt die S-Bahn in München wieder?

Schon am Dienstag hatte die Bahn mitgeteilt, im Regional- und S-Bahnverkehr sollten nach Ende des Ausstands "zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden". Man müsse aber auch im Laufe des Nachmittags noch mit weiteren Einschränkungen rechnen, so Bahn-Konzernpersonalvorstand Martin Seiler.

Ein S-Bahn-Sprecher betonte am Mittwoch außerdem, die Fahrgäste würden über alle Kanäle wie online, per App oder Streckenagent-E-Mail stets über den aktuellen Stand informiert (s-bahn-muenchen.de/fahren/betriebslage). Einen Schienenersatzverkehr, so der Sprecher, könne man aufgrund des großen Umfangs von über 440 Kilometern S-Bahn-Netz nicht anbieten.

Auch BRB vom Bahnstreik betroffen – Auswirkungen noch unklar

Die EVG vertritt Beschäftigte aller Sparten von bundesweit rund 50 Eisenbahnunternehmen. Auch beispielsweise bei der Bayerischen Regiobahn (BRB), die ins Oberland und ins Chiemgau verkehrt, und am Freitag vom Streik betroffen sein wird. "Die Vorhersage der Auswirkungen für die BRB-Netze ist schwierig, da außer der Uhrzeit keine Details bekannt sind", teilte die BRB mit.

Beim letzten bundesweiten Bahnstreik Ende März kam es zu Verspätungen und Ausfällen bei der Bayerischen Regiobahn. Darauf bereitet sich das Unternehmen auch diesmal vor: "Wir arbeiten an einem Hochlaufkonzept, um möglichst schnell wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können." Vermutlich werde es aber bis einige Stunden nach Streikende noch zu Auswirkungen auf den Fahrplan kommen. 

Autofahrer erwartet bundesweiter Blitzermarathon am Freitag

Mangels Bahn-Verbindung werden wohl viele Pendler am Freitag ins Auto steigen. Dabei gilt dann aber besondere Vorsicht. Ebenfalls am Freitag findet ein großer bundesweiter Blitzermarathon statt, als Teil einer europaweiten Aktion. Auch in Bayern geht die Polizei 24 Stunden lang, bis Samstag, 6 Uhr, verstärkt gegen Raser vor.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, die Aktion solle "wachrütteln, sich unbedingt an die Tempolimits zu halten". Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit sei 2022 Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern gewesen. "Rasen kann töten!", so Herrmann.

173 Blitzer-Standorte sind es allein in München, etwa an Ein- und Ausfallstraßen wie der Dachauer Straße, Grünwalder Straße, Ungererstraße, der Wasserburger Landstraße oder Rosenheimer Straße. Aber auch in zentralen Lagen wie der Ruppert- oder Schellingstraße lauern die Blitzer. Alle Messstellen sind unter innenministerium.bayern.de veröffentlicht.

Kein Streik am Flughafen München

Zeitgleich zur EVG hat die Gewerkschaft verdi zu Streiks der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich aufgerufen. Betroffen sind am Donnerstag und Freitag die Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn. Der Streik soll jedoch auf die drei genannten Standorte begrenzt bleiben. Am Münchner Flughafen wird nach aktuellem Stand am Freitag nicht gestreikt.

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