ÖDP findet Münchner Schulwege zu unsicher

Etliche Falschparker belagern Gehsteige - das macht das Radeln für Kinder gefährlich.
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Max tut sich schwer, hinter dem Auto den Verkehr zu sehen.
Max tut sich schwer, hinter dem Auto den Verkehr zu sehen. © Foto: ÖDP

München - Wenn der siebenjährige Felix S. in Ramersdorf zu seiner Grundschule oder von da nach Hause radelt, stößt er an der Zornedinger Straße permanent auf Hindernisse: Falschparker nämlich, die auf dem Gehweg parken. Also dort, wo Kinder seines Alters radfahren sollten, um auf dem Schulweg sicher unterwegs zu sein.

Zwischen den Autotüren und der Gehwegbegrenzung passt sein Radl kaum durch, selbst wenn er es schiebt. Genauso schwer ist es für Eltern mit Kinderwagen, Rollstühle oder Rollatoren. Schon oft, sagt der Bub, sei es auf dem Schulweg zu gefährlichen Situationen gekommen, weil er und seine Klassenkameraden wegen Falschparkern auf die Straße ausweichen mussten oder die ihnen die Sicht blockiert haben.

Mit dem Anhänger wird es oft eng.
Mit dem Anhänger wird es oft eng. © Foto: ÖPD

Zu wenig Personal, um Parksünder aufzuschreiben

Sie habe ein ungutes Gefühl, wenn sie ihre Kinder auf dem Gehweg radeln oder rollern lasse, berichtet Felix' Mutter Julia S. "Wer zahlt denn für den Schaden, wenn sie die falsch abgestellten Autos touchieren?" Die Alternative könne doch nicht sein, dass die Kinder auf der Straße fahren müssen.

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ÖDP-Stadträtin Sonja Haider hat schon mehrfach gefordert, dass die Stadt mit der Kommunalen Verkehrsüberwachung sowie die Münchner Polizei flächendeckend durchsetzen, dass Autofahrer die Gehwege für Fußgänger freihalten. Die Antwort sei immer dieselbe: Es gebe zu wenig Personal, um Parksünder aufzuschreiben - und an manchen Stellen auch zu viel Verständnis für die Anwohner, die mit wenig Parkplätzen auskommen müssen.

Schulweg mit Falschparkern: Vivi kommt kaum durch
Schulweg mit Falschparkern: Vivi kommt kaum durch © Foto: ÖDP

ÖDP will gegen das illegale Gehwegparken vorgehen

"Dafür wird hingenommen, dass der tägliche Schulweg für viele Kinder zum gefährlichen Slalomlauf verkommt", sagt Haider. "Kinder sind erst ab zwölf Jahren verkehrstüchtig und können die Gefahren im Straßenverkehr noch nicht so gut einschätzen", erklärt die ÖDP-Kinderbeauftragte Anke Roth, die auch eine Kita leitet.

Die Fraktion ÖDP/München-Liste will mit dem Elternbeirat und anderen Unterstützern gegen das illegale Gehwegparken vorgehen.

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38 Kommentare
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  • Lackl am 25.09.2022 21:45 Uhr / Bewertung:

    Also wegen den paar Metern, welche die Zornediner Str. lang ist, gibts bestimmt keine Probleme. Dort ist`s halt auch eng, aber das weiß man bevor man da hinzieht. Und dass dort ein übermäßiger Verkehr herrscht, kann wohl nur jemand sagen, der dort nicht wohnt oder halt meint ein parteipolitisches Paradis errichten zu wollen. Klar sind die Gehweg dort teils arg eng - dort kommt man aber auch schwer vorbei, wenn Radl vor der Tür abgestellt werden, statt in den vorgesehen Stellülätzen abgestelt oder in den eigenen Keller gebracht werden. Zudem müssen nicht unbedingt überdimensionierte Kinderwägen, mit welche man auch Material zu Baustellen gelefert werden könnte ausgerechnet in solchen Siedlungen angeschafft werden. Wenn so einer rumsteht, kommt gewiss auch kein Rollstuhl-oder Rollatorfahrer vorbei.

  • drogenfahnder am 25.09.2022 11:25 Uhr / Bewertung:

    Fakt ist: in keiner Stadt gibt es ausreichend Stellplätze, damit jeder Anwohner oder Pendler zu jeder Zeit und in jeder Situation sein Auto StVo-konform abstellen könnte. Das ist vor allem in Wohngebieten oder sehr verdichteten Stadtteilen der Fall.

    Jetzt gibt es zwei Alternativen: 1. Man führt Krieg gegen das Auto, verteufelt seine Benutzung, entmenschlicht seine Besitzer und tut so als wären diese moralisch minderwertig.

    Oder 2. man findet einen Modus vivendi, der Verkehrsverstöße nicht legalisiert, aber auch nicht jeden immer und überall mit der großen Keule sanktioniert. Ich bin froh, dass Stadt und Polizei hier, im Wissen um die widrigen Umstände einer Großstadt, Vernunft und Augenmaß walten lassen!

    Das ist kein Freifahrtschein für Autofahrer. Aus meiner Erfahrung heraus verhalten sich die wenigsten rücksichtslos und die übergroße Mehrheit ist lenkbar, z. B. durch einen humorvollen, aber bestimmt formulierten Zettel an der Scheibe, dass im Wiederholungsfalle eine Anzeige droht.

  • Livin' la vida low carb am 25.09.2022 12:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von drogenfahnder

    ich nehme an, sie haben keine kinder

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