OB-Stichwahl: Grüne empfehlen Dieter Reiter nicht

Die Grünen geben keinen Wahlaufruf an die eigenen Anhänger vor der OB-Stichwahl. Die AZ erklärt, was das bedeutet – und was die CSU dazu sagt.
Felix Müller |
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Münchner Grünen-Chef Dominik Krause.
Grüne München Münchner Grünen-Chef Dominik Krause.

MünchenDieter Reiter hat eine klare Meinung in der Koalitionsfrage. "Rot-Grün ist die Zukunft – und nicht Schwarz-Rot!", ruft er. Es ist der 20. März 2014, fast auf den Tag sechs Jahre her. Reiter steht vor einer Stichwahl gegen den CSU-Mann Seppi Schmid. Und holt sich bei einem Grünen-Parteitag, bei dem er Mitglieder abklatscht wie ein Fußballstar seine Fans nach einem Sieg, die offizielle Wahlempfehlung ab.

Eine Koalition kommt dann aber nicht zustande. Was die Grünen nie vergessen haben. Und so erklärten sie am Dienstag, sechs Jahre nach Reiters Jubel- Auftritt: Es wird nicht nur - wegen Corona - keine Stadtversammlung der Mitglieder geben. Sondern: auch keine Wahlempfehlung für den OB (und auch nicht für seine Kontrahentin Kristina Frank von der CSU).

Keine Wahlempfehlung für Reiter - aber an Koalition interessiert

Grünen-unüblich hat das nun nicht die Basis in einer Abstimmung entschieden. Sondern der Stadtvorstand in einer Telefonkonferenz mit den Ortsverbandsvorsitzenden, wie Grünen-Chef Dominik Krause am Dienstag erklärte. "Für eine Wahlempfehlung hätten wir beide Kandidaten von der Basis anhören lassen müssen", sagte er im Gespräch mit der AZ.

Krause verwies aber auch bewusst auf die Erfahrungen von 2014. "Natürlich haben wir noch im Kopf, dass wir Dieter Reiter empfohlen hatten", sagte Krause. Und meint damit, dass sich das hinterher für die Grünen überhaupt nicht ausgezahlt hat, weil die SPD (nach zähen Verhandlungen auch mit den Grünen) ein Bündnis nur mit der CSU schmiedete.

Münchner Grünen-Chef Dominik Krause.
Münchner Grünen-Chef Dominik Krause. © Grüne München

Kristina Frank lobt die Grünen

Unterdessen meldete Grünen-Chefin Gülseren Demirel am Dienstag selbstbewusst den Anspruch an, dass die Grünen an der nächsten Rathaus-Koalition beteiligt werden wollen. "Die Münchnerinnen und Münchner haben deutlich gemacht, dass sie keine Fortsetzung der GroKo wollen", ließ sie sich in einer Mitteilung zitieren. 

CSU-OB-Kandidatin Kristina Frank lobte die Entscheidung der Grünen, keine Wahlempfehlung auszusprechen, am Dienstag auf AZ-Nachfrage. "In diesen schwierigen Zeiten sind wir alle gut beraten, im Wahlkampf nicht zu polarisieren. Zusammenhalt ist das oberste Gebot – auch und gerade in der Lokalpolitik. Deswegen finde ich es richtig, wenn die Grünen von einer Empfehlung absehen", sagte Frank.

Lesen Sie hier: Keine Wahlempfehlung der Grünen - Neuer Preis

Lesen Sie hier: OB-Wahl in München - Dieter Reiter muss gegen Kristina Frank in die Stichwahl

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