Nirgendwo in Deutschland so viele Elektroautos wie in München – Sorge um Ladesäulen

München und Ingolstadt haben beim Elektroautoanteil bayernweit die Nasen vorne. Das liegt allerdings auch an den dort beheimateten Unternehmen.
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Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen.
Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München - Die Stadt München ist bundesweit der Zulassungsbezirk mit den meisten Elektroautos. Mit insgesamt 35.127 reinen batteriegetriebenen Stromern und Plug-in-Hybriden schlägt die bayerische Landeshauptstadt sogar das mehr als doppelt so große Berlin knapp, wie aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes mit Stand 1. Januar 2022 hervorgeht.

Beim Anteil der Elektroautos am Fahrzeugbestand liegen allerdings Ingolstadt mit 7,0 Prozent und der Landkreis München mit 5,1 vor München Stadt, das auf 4,7 Prozent kommt.

München und Ingolstadt profitieren von beheimateten Autoherstellern

Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Ingolstadt und München in der Statistik als Heimat von Audi beziehungsweise BMW von auf die beiden Autohersteller zugelassenen Fahrzeugen profitieren. Für München Land dürfte zudem der Autovermieter Sixt eine Rolle spielen. Auf den Plätzen vier bis zehn im Ranking des E-Auto-Anteils finden sich Starnberg mit 3,9 Prozent, die Städte Aschaffenburg, und Schweinfurt mit je 3,7 Prozent, der Landkreis Erlangen-Höchstadt mit 3,5 Prozent, Regensburg Stadt (3,3), Würzburg Stadt (3,2) und der Landkreis Ebersberg mit 3,1 Prozent.

Die niedrigsten E-Auto-Anteile finden sich dagegen in den Landkreisen Kronach mit 1,5 sowie in Cham, und Straubing-Bogen mit je 1,6 Prozent. Bayerweiter Durchschnitt sind 2,6 Prozent - 0,2 Prozentpunkte mehr als deutschlandweit.

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Eine Ladestation für 21,9 Fahrzeuge

Auch bei der Versorgung mit öffentlichen Ladepunkten steht der Freistaat leicht überdurchschnittlich da. Einer Studie der staatlichen KfW-Bank zufolge müssen sich in Bayern 21,9 Fahrzeuge einen Ladepunkt teilen. Bundesweit sind es 23. Dennoch nannten in einer Erhebung des Instituts 58,8 Prozent der in Bayern befragten Haushalte, einen Mangel an öffentlichen Lademöglichkeiten als Hindernis für den eigenen Kauf eines Elektroautos. Das sind etwas mehr als im Bundesdurchschnitt (56,0).

Bundesweit ist der Bestand an Elektroautos laut KfW in den vergangenen zwei Jahren dreimal stärker gewachsen als die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte. "Die Ladeinfrastruktur muss nun mit der dynamischen Entwicklung bei den Elektroautos Schritt halten, um den Umstieg auf die Elektromobilität attraktiv zu machen", forderte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

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  • Exxperte am 21.04.2022 20:29 Uhr / Bewertung:

    Es kann ja sein, dass sich statistisch 21,9 E-Autos eine Ladesäule teilen. Entscheidend ist doch, dass diese flächendeckend und funktionsfähig zur Verfügung stehen. Wenn ich im Mietshaus keine Wallbox zur Verfügung habe, muss ich mit meinem E-Auto kilometerweit fahren um eine freie Ladesäule zu finden. Von dort laufe ich dann u. U. kilometerlang nach Hause und nach fünf oder sechs Stunden wieder hin, um das Fahrzeug zu holen und auf den Parkplatz vor meinem Haus zu fahren. Das kann es doch nicht sein! Dabei wäre es technisch kein Problem an jeder dritten oder vierten Straßenlaterne eine Wallbox anzubringen, so dass ein freier Parkplatz von jedem E-Auto zum Laden genutzt werden kann! Doch dies wird von den Entscheidungsträgern blockiert.

  • Der Münchner am 22.04.2022 08:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Exxperte

    Nur so zur Info:
    Straßenlaternen führen tagsüber keinen Strom!
    Die Stromkreise der Straßenbeleuchtung haben meist einen Querschnitt von 2.5qmm oder 4qmm
    und sind mit 6A oder 10A abgesichert!
    Da können Sie keine einzige Ladestation dran hängen!

  • Exxperte am 22.04.2022 15:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Münchner

    Nur so zur Info:
    Wallboxen an Straßenlaternen existieren längst und tragen in vielen Städten Deutschlands und im Ausland zur Ladeinfrastruktur bei! Auch in München gibt es erste Laternenwallboxen! Sollten Straßenlaternen zentral stromlos geschaltet werden und nicht via Dämmerungs- oder Zeitschaltuhr, ist es technisch kein Problem die Stromleitung auf 24/24 umzuschalten! Es ist selbstverständlich keine Starkstromleitung und daher ist ein Laden in vier Stunden nicht möglich. Über Nacht jedoch reicht der Ladestrom auch mit 10A auf jeden Fall aus! Das ist die Zukunft und nicht Ladeplätze, die in drei, vier oder sechs Stunden frei gemacht werden müssen!
    Bevor Sie solche Behauptungen aufstellen, sollten Sie sich besser informieren!

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