Nicht nur auf den Neubau schauen
Wer glaubt noch an den freien Markt? Beim Münchner Wohnungsmarkt wohl kaum einer. Zumindest nicht, wenn er oder sie im Blick hat, wie viel auf dem Spiel steht.
Da ist es gut und richtig, dass die Stadt in größerem Stil Häuser kauft. Das ist kein Sinnlos-Investment, wie Haus und Grund suggeriert. Die Stadt schützt mittelfristig einzelne bedrohte Mieter – und ganze Häuserzeilen langfristig vor Investoren.
Es stimmt schon: Rein zahlenmäßig kann die Stadt mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, indem die städtischen Gesellschaften (und auch auf diese oder jene Weise geförderte Genossenschaften) auf den letzten grünen Wiesen Wohnblocks bauen. Doch sie darf die Innenstadt-Viertel nicht aufgeben, nur noch nach Freiham schauen, nicht mehr an den Schlachthof oder nach Giesing. Die Politik muss helfen, das Gesicht der Stadt in den alt-münchnerischen Vierteln zu erhalten. Das wird nicht alleine mit Häuserkäufen gelingen. Und doch sind sie viel, viel mehr als Symbolik.
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