Neues Wirtshaus in Schwabing: Papa Benz lässt ein bisserl Bohème wieder aufleben
München - Michael Möller verschenkt einen Talisman, der schon viel Bier gesehen hat: den Deckel eines Hofbräu-Holzfasses aus dem Jahr 1916. Der Hofbräu-Chef überreicht ihn Dennis Dobry und Sebastian Goller zur Eröffnung ihres Wirtshauses Papa Benz in der Leopoldstraße 50.
Möller ist den beiden Wirten dankbar. Immerhin haben sie bei der Sanierung des ehemaligen Bachmaier in der Leopoldstraße 50 die Geschichte des Hauses ausgegraben und in ein Konzept umgewandelt.
Neues Wirtshaus Papa Benz in München: Die Schwabinger Bohème gab sich hier die Klinke in die Hand
Im Jahr 1900 eröffnete der Tenor Josef Benz, von seinen Gästen Papa Benz genannt, hier das Künstlerlokal Café Benz. Die Schwabinger Bohème gab sich hier die Klinke in die Hand und schaute Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Kleinkunstbühne zu.

Nun trägt das Wirtshaus (fast) wieder seinen alten Namen. Auch die Einrichtung setzt auf traditionelle Elemente wie die großen runden Leuchter an der Decke und dunkle Möbel. An den Wänden hängen Karikaturen aus der alten Zeit. Bei der Sanierung tauchte an einigen Stellen alter Stuck auf.
Der ist nun wieder zu sehen. Einige Tische stehen auf Podesten. Zwar soll das Papa Benz keine klassische Kleinkunst-Bühne werden, aber Livemusik wird es demnächst geben, zum Beispiel am Jazz-Montag.

Livemusik und zeitgenössische Kunst
Dank einer Kooperation mit dem Schwabinger Kunstverein hängt regelmäßig das Werk eines zeitgenössischen Künstlers an der Wand. Eine weitere moderne Komponente sind die in Gusseisen gefassten Glastrennwände.
Das Konzept zieht sich auch durch die Speisekarte. Dort steht der klassischen Schweinsbraten (19,50 Euro) neben dem Papa-Benz-Burger (22,50 Euro). Der Obazde (14 Euro) kommt nicht einfach so auf die Teller, sondern gebacken. Das Helle kostet 5,50 Euro. Ein Preis, der sich definitiv in die Kategorie „moderne Elemente“ reiht.
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