Neues Rekordjahr für den MVV: Es wird enger im Waggon
Immer mehr Menschen nutzen den MVV – auch heuer verkündet der Verkehrsbund Fahrgast-Rekorde.
München - München ist eine Stadt, in der man gerne Rekorde vermeldet. Beim Fußball Siegerrekorde, bei der Beliebtheit wieder einen ersten Platz in einem Städteranking – und beim öffentlichen Nahverkehr? Da werden jedes Jahr Rekordzahlen auf den Tisch gepackt. Am Donnerstag hat der Münchner Verkehrsverbund (MVV) seine Bilanz für 2017 gezogen. Und wie auch im Vorjahr geht es auf allen Ebenen nach oben.
716 Millionen Fahrgäste hat der MVV im Jahr 2017 befördert. Das sind noch einmal fünf Millionen Menschen mehr als im Jahr davor – und damit wieder ein neuer Rekord. Das heißt: Jeden Tag befördert der MVV 1,96 Millionen Menschen.
Auch die Einnahmen sind gestiegen: 872 Millionen Euro kamen durch den Verkauf von Fahrscheinen in die Kassen des ÖPNV, ein Plus von 4,3 Prozent.
Das freut den MVV wohl auch mit Blick auf die Zukunft: Ab Juni 2019 kommt die grundlegende Tarifreform, bei der die Innenraum-Ringe durch die sogenannte M-Zone ersetzt werden. Weil die Monatskarte aber für die Besitzer von Isarcards mit ein bis zwei Ringen nicht so drastisch im Preis steigen soll, befürchtet der MVV dramatische Einnahmeausfälle (AZ berichtete). Doch zumindest 2017 stimmt die Kasse noch.
Streifenkarten und Isarcard verkaufen sich gut
Was sich gut verkauft hat: Vor allem die Einzelfahrkarten (plus sieben Prozent), die Tageskarten (Single, plus sieben Prozent und Gruppen, plus sechs Prozent). Angebote, die zu regelmäßigem Gebrauch des MVV gedacht sind, legten weniger deutlich zu. So steigerte sich der Verkauf der Streifenkarte um knapp vier Prozent. Zeitkarten wie die Isarcard verzeichneten ähnliche Zuwachszahlen. Laut MVV liegt das unter anderem daran, dass sich durch die wachsende Zahl an Studenten in München das Semesterticket besonders gut verkauft hat (ein plus von 11,5 Prozent).
Der Trend zum mehr im Nahverkehr dürfte sich fortsetzen. In den Waggons von U-Bahn und Tram wird es also noch mal enger. Bis 2030 sollen in der Metropolregion 6,5 Millionen Menschen leben, eine halbe Million mehr als jetzt. MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag kommentiert die Fahrgastzahlen entsprechend: "Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, sondern müssen heute mit Ausbaumaßnahmen die Weichen für die Zukunft stellen."
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