Neues Leihrad-System in München: Zuerst parken, dann radeln

Wer einen Park&Ride-Parkplatz nutzt, steigt normal in die U-Bahn. Doch weil die immer weniger Leute nutzen, verleiht das Unternehmen P+R nun einfach Räder.
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Mobilitätsreferent Georg Dunkel (l.), OB Dieter Reiter (m.) und Wolfgang Großmann von Park&Ride freuen sich über das neue Angebot.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel (l.), OB Dieter Reiter (m.) und Wolfgang Großmann von Park&Ride freuen sich über das neue Angebot. © Sigi Müller

München - Früher hätte man das Ganze wahrscheinlich S-Bahn-Radl genannt und dafür Großmutters altes Fahrrad aus dem Keller geholt. Heute heißt es "Park&Bike": Man leiht das Rad nicht mehr von der Oma, sondern von einem städtischen Unternehmen.

Radl statt U-Bahn

Doch es läuft auf das Gleiche hinaus: Um den Weg in die Innenstadt zu verkürzen, bietet die P+R Park&Ride GmbH künftig Leihräder an. Gegen eine Kaution von 75 Euro kann man sie mehrere Monate lang mieten.

Wo die Nutzer mit dem Rad überall umher fahren, kann das Unternehmen natürlich nicht überprüfen. Die Idee dahinter ist jedoch, dass man sie auf einem Park&Ride Parkplatz abstellt und sich dann - statt in die U-Bahn zu steigen - auf das Leihrad schwingt.

Leere Parkplätze waren die Inspiration

Auf die Idee kam Wolfgang Großmann, der Geschäftsführer der P+R Park&Ride GmbH, weil auch sein Unternehmen die Folgen von Corona spürt: Denn seit immer mehr Menschen von zu Hause arbeiten und immer seltener in eine U-Bahn steigen, stehen seine Parkplätze an den meisten Tagen halb leer. Während auf dem Park&Ride Parkplatz in Fürstenried West früher etwa 350 Autos parkten, sind es jetzt nur noch 160 am Tag, sagt Großmann.

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Leihrad-Angebot könnte noch erweitert werden

Anlass für ein kleines Experiment: Großmann beauftragte Jugendliche im Rahmen eines Sozialprojekts damit, 20 Räder, die Münchner irgendwann achtlos am Straßenrand abgestellt und nicht mehr abgeholt hatten, wieder herzurichten.

15 Jugendliche, die zum Teil schon seit Jahren nicht mehr in die Schule gehen, denen eine Perspektive fehlte, waren mit der Reparatur beschäftigt, sagte Friederike Schulz, die Leiterin des Projekts "Pikassio".

Aus Park&Ride wurde nun Park&Bike.
Aus Park&Ride wurde nun Park&Bike. © Sigi Müller

Wer nun ein solches Rad ausleihen möchte, muss sich über www.parkundride.de anmelden. Dann erhält der Nutzer den Leihvertrag. Zeit und Ort für die Übergabe des Fahrrads macht das Unternehmen mit seinen Kunden individuell aus. Möglich ist das an den P&R-Anlagen Michaelibad, Westfriedhof, Studentenstadt, Lochhausen Nord und Sauerlach. Je nachdem, wie gut das Angebot angenommen wird, soll es laut Großmann erweitert werden.


Leihräder in München: Diese Anbieter gibt es

Um Ansteckung zu vermeiden, steigen immer mehr Münchner aufs Rad um. Gleichzeitig gibt es immer mehr Leihradl-Anbieter: 4.000 Leihräder kann man zum Beispiel bei der Münchner Verkehrsgesellschaft mieten. Zum Ausleihen braucht man die App "MVG more" auf dem Smartphone. Die Kosten betragen fünf Cent pro Minute.

Auf ein anderes Modell setzt Swapfiets. Das Unternehmen verleiht seine Räder für einen festen monatlichen Betrag. In München gibt es das Angebot seit etwa zwei Jahren. Die Bahntochter "Call a Bike" verleiht hingegen schon seit 1998.

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13 Kommentare
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  • Dr. Schönfärber am 22.04.2021 12:58 Uhr / Bewertung:

    Graffe!

  • Sarah-Muc am 22.04.2021 15:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dr. Schönfärber

    Wenn man nimmer so richtig radlfahren kann haben Sie recht!
    Tut mir leid für Sie!

  • BBk am 22.04.2021 10:03 Uhr / Bewertung:

    Rohrkrepierer
    Lesen Sie mal
    „Leere Parkplätze waren die Inspiration
    Auf die Idee kam Wolfgang Großmann, der Geschäftsführer der P+R Park&Ride GmbH, weil auch sein Unternehmen die Folgen von Corona spürt: Denn seit immer mehr Menschen von zu Hause arbeiten und immer seltener in eine U-Bahn steigen, stehen seine Parkplätze an den meisten Tagen halb leer. Während auf dem Park&Ride Parkplatz in Fürstenried West früher etwa 350 Autos parkten, sind es jetzt nur noch 160 am Tag, sagt Großmann.“
    Und ist man denn dann auf den von Jugendlichen reparierten Fahrräder auch versichert wenn es zum Unfall kommt weil die Kette raus springt Oder der Rahmen bricht was sind es überhaupt für Fahrräder?
    Das ist doch blamabel, aber das ist natürlich das was die Stadt am besten kann - sich blamieren

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