Neuer Nackerten-Wirbel in München: Oben ohne im Freibad erlaubt?

Ohne Oberteil an der Isar sonnen – das ist seit ein paar Wochen für alle Geschlechter erlaubt. Aber wie sieht es im Freibad aus? Ein aktueller Fall sorgt jetzt erneut für leichten Nackerten-Wirbel.
von  AZ/ah, AZ/jja
Fritzsche und ihr Begleiter schwammen in einem Münchner Freibad Bahnen, als ein Bademeister die Journalistin ermahnte.
Fritzsche und ihr Begleiter schwammen in einem Münchner Freibad Bahnen, als ein Bademeister die Journalistin ermahnte. © Peter Kneffel/dpa

München - Frauen dürfen sich in München an der Isar "oben ohne" sonnen und ohne Bikini-Oberteil baden gehen. Das hat der Münchner Stadtrat Ende Juni einstimmig beschlossen. Aber wie ist die Lage in den Münchner Freibädern? 

Die Journalistin Julia Fritzsche hat sich nach einem Schwimmbadbesuch bei Twitter geärgert: "War vorhin mit einem Freund in 1 Münchner Freibad. Wir schwammen Bahnen. Bis ein Bademeister sagte, ich müsste ein Oberteil tragen. Ich trug eine Badehose wie mein Freund. Der Bademeister meinte, die Hausordnung sähe vor,dass ich obenrum was trage. Wie ist das @StadtMuenchen."

Der Bademeister hatte nur den weiblichen Schwimmbadgast ermahnt, ein Oberteil anzuziehen.

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München: Oben ohne im Freibad erlaubt?

In der Benutzungsordnung der städtischen Bäder findet sich keine detaillierte Vorschrift, wie Menschen im Wasser gekleidet sein müssen. Darin heißt es nur: "Der Aufenthalt im Nassbereich ist nur in geeigneter Badebekleidung gestattet." Welche Art der Bekleidung genau "geeignet" ist, das entscheiden im Zweifelsfall die Mitarbeiter: "Die Entscheidung, ob eine Badebekleidung den Anforderungen entspricht, obliegt dem Personal."

Ein Stadtwerke-Sprecher erklärt auf AZ-Nachfrage, wie es in den Münchner Freibädern in der Praxis gehandhabt wird. "Beim Sonnen gilt: Oben ohne ist okay", betont er. Beim Schwimmen im Freibad sei grundsätzlich "geeignete Badebekleidung" gefragt – was bedeute: Männer tragen Badehose und Frauen einen Badeanzug oder einen Bikini, sprich auch ein Oberteil.

Vor Ort könne das Personal dennoch "situativ" entscheiden, so der Stadtwerke-Sprecher. Gemeint ist, dass der Bademeister je nach der aktuellen Gesamtsituation im Freibad "oben ohne" beim Schwimmen tolerieren kann.

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Oben ohne im Freibad: SWM äußern sich auf Twitter

Die Reaktion der Stadtwerke auf Twitter klingt noch etwas lockerer. "Wer gern oben ohne sonnenbaden/schwimmen möchte, kann dies tun." Es gelte das Motto: "Leben und leben lassen", antworten die SWM auf die Frage Fritzsches. Im Dantebad gibt es zudem einen FKK-Bereich mit Schwimmbecken, wo man den Stadtwerken zufolge "ganz textilfrei" schwimmen kann.

Ohne Oberteil an der Isar sonnen – das ist seit ein paar Wochen für alle Geschlechter erlaubt. Nach AZ-Berichten beschloss der Stadtrat im Juni einstimmig eine Änderung der Badekleidungsverordnung. In der Verordnung soll es deshalb nun heißen, dass Badebekleidung nur "die primären Geschlechtsorgane vollständig bedecken muss".

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