Neuer MVG-Rekord: Fast 600 Millionen Fahrgäste im Jahr 2018

Bei den Fahrgästen gibt es einen "Nachfrage-Rekord". Und MVG-Chef Ingo Wortmann betont: "Der ÖPNV muss weiter wachsen." Aber wie sieht's mit der Finanzierung aus?
von  AZ/ah
Volle Bahnen, teure Bahnen: So ist der Münchner Pendler-Alltag.
Volle Bahnen, teure Bahnen: So ist der Münchner Pendler-Alltag. © dpa/Marco Krefting

München - München will die Verkehrswende. So hat es, wie berichtet, die Große Koalition im Rathaus am Mittwoch entschieden. Was das nun konkret heißt, ist weiter umstritten. Ein Teil davon: die Vision einer autofreien Altstadt. 

Bedeutet im Umkehrschluss: Auch das ÖPNV-Angebot in München gehört ausgeweitet. Zumal die Nachfrage hier mehr als beachtlich ist. Die Münchner Verkehrsgesellschaft selbst spricht von einem "Nachfrage-Rekord". Am Freitag gab die MVG entsprechende Zahlen bekannt. 

"Zum 14. Mal in Folge verzeichnet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) einen Nachfrage-Rekord", heißt es in der MVG-Mitteilung. "2018 waren erneut so viele Menschen mit den MVG-Verkehrsmitteln U-Bahn, Bus und Tram unterwegs wie nie zuvor, nach vorläufigem Ergebnis ca. 596 Millionen."

MVG-Chef-Ingo Wortmann: "Der ÖPNV muss weiter wachsen"

Dies entspreche einer Steigerung von rund zwei Prozent beziehungsweise elf Millionen zusätzlichen Fahrten. Zum Vergleich: 2017 hatte die MVG nach eigenen Angaben rund 585 Millionen Fahrgäste. "Bundesweit nahm die Zahl im vergangenen Jahr um 0,6 Prozent zu." Die Werte für die einzelnen MVG-Betriebszweige U-Bahn, Tram und Bus würden "im Frühjahr" vorliegen.

MVG-Chef-Ingo Wortmann teilte mit: "Der ÖPNV muss weiter wachsen, damit München nicht die Luft ausgeht. Dafür brauchen wir rasche und manchmal auch mutige Entscheidungen, etwa für mehr Busspuren, mehr Parkverbote am Straßenrand und größere Haltestellen."

Sorgenthema bleibt die Finanzierung

Genug Platz und Vorfahrt für Busse seien auch "Voraussetzungen für unsere neuen Expresslinien, die ihrem Namen möglichst von Anfang an gerecht werden sollen", so der MVG-Chef. "Bei der Tram sind wir am Zug: Der Bauantrag für die Westtangente ist in Arbeit, sehr intensiv läuft die Vorplanung für die Nordtangente." Bei der U-Bahn konzentriere man sich "auf die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Infrastruktur". Wortmann versichert: "Außerdem wollen wir die Betriebsqualität stabilisieren. Und unsere Planer treiben die U9 voran."

Ein Sorgenthema bleibe die Finanzierung. MVG-Chef Ingo Wortmann: "Wir fordern mehr Geld für den Ausbau, endlich auch finanzielle Unterstützung bei Erneuerungsmaßnahmen - und neue Berechnungsgrundlagen." Er betont: "Die Fördertöpfe müssen für Neubauvorhaben wie unsere U9 geöffnet werden, die keine neuen Gebiete erschließen, sondern für eine massive Entlastung des bestehenden ÖPNV sorgen und damit den Kollaps verhindern."

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