Neuer Konzertsaal in München: Das sind die Pläne des Architekten

München - Nach fünfzehn Jahren Diskussionen, Streit und Warterei hat München nun doch endlich einen Siegerentwurf für den neuen Konzertsaal. Am Samstagnachmittag erläuterte das Architekturbüro auf einer Presseonferenz den Entwurf. Unklar ist aber weiterhin, was der Neubau kosten wird.
Auch die Frage der Akustik ist nicht geklärt, um den perfekten Klang soll sich ein Spezialist kümmern - der erst noch gefunden werden muss.
Konzertsaal: Das sagt der Architekt
Nach dem Willen der Architekten Cukrowicz Nachbaur an industrielle Speicherbauten erinnern. "Wir bauen einen Klangspeicher, eine Kathedrale, einen Musiktempel", sagte der Österreicher Anton Nachbaur am Samstag in München bei der Vorstellung des Entwurfs. Nach den Plänen des Büros aus Bregenz ruht auf dem mit Metall verkleideten Erdgeschoss eine kastenförmige Glasfassade, die sich nach oben hin mit leichter Wölbung verjüngt. Eine Art Pyramide ohne Spitze.
Nachbaur war auch am Tag nach der Entscheidung noch geplättet. "Ich habe am Freitag, als ich es erfahren habe, zu ersten Mal etwas auf meiner privaten Facebook-Seite gepostet und zwar: Ich bin sprachlos", sagte der Architekt. "So geht es mir auch jetzt noch, ein paar Stunden danach".
Konzertsaal: Herrmann spricht schon von "Weltklasse-Spitzenniveau"
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach von einem "Konzertsaal von Weltklasse-Spitzenniveau", der auch die Stadt München überzeugt habe. Der Neubau im Werksviertel im Osten Münchens soll feste Spielstätte für das renommierte Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks werden. Chefdirigent Mariss Jansons nannte den Entwurf vielversprechend. Nun komme es darauf an, einen hervorragenden Akustiker für den optimalen Klang zu finden.
Geplant sind unter anderem zwei Konzertsäle mit 1.800 beziehungsweise 600 Sitzplätzen. Weitere Räume sind für die Hochschule für Musik und Theater gedacht und für einen Bereich zur Musikvermittlung. Auch Gastronomie, Läden und Büros sowie eine Tiefgarage soll es geben.
Konzertsaal: So teuer wird der neue Kulturtempel
Im Staatlichen Bauamt München I soll sich ein eigener Beauftragter um das Prestigevorhaben kümmern. Herrmann hofft, dass die Bauarbeiten im Frühsommer 2018 beginnen können. Bevor die Bregenzer Architekten den Zuschlag erhalten, müssen aber erst noch die Kosten ihres Entwurfs berechnet werden. Parallel sollen weitere Ausschreibungen etwa für die Akustik oder die Gebäudetechnik vorbereitet werden. Herrmann nannte eine Orientierungsgröße von 300 Millionen Euro. Genaue Angaben zu den Kosten wollte er nicht machen.
Neben dem ersten Platz gab es noch vier weitere Preise und vier Anerkennungen. Die PFP Planungs GmbH aus Hamburg wurde Zweiter, Platz drei ging an David Chipperfield Architects aus Berlin. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 500.000 Euro vergeben. Die Modelle und Pläne der Architekten sind von Sonntag bis zum 26. November in der White Box im Werksviertel zu sehen, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr.
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