Neuer Ärger für Betreiber von "Hanf-Bioladen"

Wenzel Cerveny, der in Bayern zehn Geschäfte betreibt, hat an alle Landtagsabgeordneten ein Hanfpaket geschickt. Einer hat ihn angezeigt.
Nina Job
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Wenzel Cerveny, der 2018 (erfolglos) für ein FDP-Landtagsmandat kandierte, hat die Hanf-Pakete verschickt.
Wenzel Cerveny, der 2018 (erfolglos) für ein FDP-Landtagsmandat kandierte, hat die Hanf-Pakete verschickt. © DCI/ho

München - Seinen ersten Laden eröffnete er im Mai 2017 in der Einsteinstraße. Heute betreibt Wenzel Cerveny (59) zehn Hanfläden in Bayern. Dort vertreibt er unter anderem Tee, Pflegeprodukte und Lebensmittel mit Hanföl.

Cerveny wollte auf die Probleme der Hanf-Branche aufmerksam machen

Zum Jahreswechsel hat Cerveny an alle 205 Landtagsabgeordneten ein "Info-Paket" zu Hanf- und CBD-Produkten verschickt. Dazu gab's zum Testen 20 Gramm Hanftee und ein Fläschchen CBD-Öl. Dazu schrieb er: "Hanf beruhigt normalerweise die Nerven, wir können allerdings nicht abwarten und Hanftee trinken: Mit diesem Päckchen möchten wir Sie auf die Probleme der Hanf-Branche in Bayern aufmerksam machen."

Die Pakete sind an 205 Politiker adressiert.
Die Pakete sind an 205 Politiker adressiert. © DCI/ho

CSU-Abgeordnete empört über Hanf-Geschenk

Das blieb nicht ohne Folgen: Zwei CSU-Abgeordnete aus Augsburg schickten das Paket empört zurück - und Cerveny kassierte nach eigenen Angaben auch eine Anzeige wegen eines Drogendelikts. CBD steht für Cannabidiol, einen Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Laut Verbraucherzentrale hat es keine berauschende (psychoaktive) Wirkung - im Gegensatz zu THC. Dazu gibt es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom November 2020.

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16 Razzien gab es in seinen Läden schon

Auch Ketten wie Rossmann, dm oder Rewe verkaufen CBD-Produkte. Cerveny aber machen die Behörden Ärger: 16 Razzien hatte er schon, Waren im Wert von rund 250.000 Euro wurden beschlagnahmt. Er wurde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln angeklagt. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.

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  • Der wahre tscharlie am 25.01.2021 16:00 Uhr / Bewertung:

    Das ist doch sowas von lächerlich, was hier gegen den Mann veranstaltet wird. Zwei CSU-Abgeordnete haben ihn angezeigt.
    Man hat den Eindruck, dass beim Thema CBD-Öl so manche CSUler "auf dem Mond leben".
    In den Discountern ist es erlaubt, aber gegen den Mann wird vorgegangen. Muß er das jetzt persönlich nehmen?
    Oder überlegt sich jetzt die Staatsregierung, ob sie nicht das Öl in allen bayr. Discountern verbieten lassen kann? Zutrauen würde ich denen alles.

    Man denke nur an den Arzt aus der Prinzregentenstrasse, der Cannabis zu medizinischen Zwecken verschrieb und dessen Praxis durchsucht und alle Patientenunterlagen beschlagnahmt wurden.

    Ich bin auch dafür, dass die Staatsregierung alle, Achtung, jetzt kommt das Wort wieder, HANF-Seile verbietet. Ironie aus.

  • am 25.01.2021 17:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Auch wenn ich dabei innerlich zusammenzucke, bin ich da ausnahmsweise mal Ihrer Meinung. Den Anzeigenden möchte ich ans Herz legen mal die Wasser- und Heizungsanschlüsse in ihren Wohnungen/Häusern zu kontrollieren! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch das dort die Gewinde mit Hanf abgedichtet wurden. Ich empfehle dringend eine vorsorgliche Selbstanzeige bzgl. BTM bei der nächsten Polizeidienststelle!

  • mangeder am 25.01.2021 00:55 Uhr / Bewertung:

    Peinlich, dass man in der CSU nicht mal den Unterschied zwischen Hanföl und Drogen kennt. - Aber Hauptsache die Droge Alkohol wird von der CSU als Nahrungsmittel verharmlost.

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