Neue Trends fürs Fahrrad: So radelt man heuer im Herbst
München - Die Preise für den ÖPNV sind wieder gestiegen, Benzin ist eh teuer und das böse Virus grassiert auch noch. Es spricht also vieles dafür, das Radl auch während der oft ungemütlichen Jahreszeit viel zu nutzen – was auch immer mehr Münchner tun. Mit der richtigen Ausrüstung und passendem Zubehör wird's allwettertauglich, sicher und komfortabler! Hier finden Sie neue Herbsttrends.
Sie stammen fast alle von Gunnar Fehlau und seinem "Pressedienst-Fahrrad"-Team, Radl-Experten, die so ziemlich alles unter die Lupe nehmen: von der Klingel bis zum Super-Carbonbike.
Mit Grip über nasse Straßen
Griffige Reifen sind beim Radeln genauso wichtig wie bei motorisierten Fahrten. Bei Fahrten auf nassem Asphalt oder über feuchtes Laub können sie üble Stürze verhindern. Sogar bei Schnee haben sie deutlich mehr Bodenhaftung als glatte, schnelle Pneus. Mittlerweile gibt es auch für Fahrräder spezielle Winterreifen (z. B. "Winter" von Schwalbe, ca. 46 Euro).
Weniger Luftdruck im Winter
Wer keine Lust auf Reifenwechsel hat, für den können Ganzjahresreifen praktisch sein. Schwalbe bietet nun auch den robusten "Johnny Watts 365" (ca. 46 Euro) an. Er hat ein tiefes, offenes Profil und Lamellen auf den Stollen. Die spezielle Gummimischung soll auch bei niedrigen Temperaturen für Sicherheit sorgen. Im Winter sollte man übrigens mit etwas weniger Druck fahren, das gibt mehr Halt.

Wendiger Lastenesel
Lastenräder sind oft breit und eher umständlich zu manövrieren. Der Trend geht zu wendigeren Transporteseln. Ein Beispiel ist das höhenverstellbare "One" (ca. 4.500 Euro) des US-Herstellers Loden: Es hat Abmessungen wie ein normales Rad und schafft inklusive Fahrer bis zu 135 Kilo. Der Gepäckträger vorn ist mit dem Hauptrahmen verbunden. Hinten kann auch ein Kindersitz befestigt werden. Der Shimano-Motor schafft bis zu 25 km/h. Nabenschaltung, Riemenantrieb.

Halterung fürs Handy
Wer das Smartphone beim Radeln als Navi nutzen möchte, braucht eine gescheite Halterung. Das "Compit Anywhere" (ca. 25 Euro) von SKS Germany lässt sich einfach auf allen Lenkern mit einem Rohrdurchmesser von 22 bis 75 Millimetern befestigen - und genauso leicht abnehmen. Zusätzlich ist ein Cover (Adapter/Smartphone-Tasche mit Adapter) notwendig.
Diebstahlschutz
Nichts ist ärgerlicher, als wenn das Rad gestohlen wird. Aber leider passiert das viel zu oft in München. Der Diebstahlschutz "Scout" (etwa 60 Euro) von Knog wird dort befestigt, wo auch Trinkflaschenhalter angeschraubt werden. Das Gerät hat einen Sensor und wird mit dem iPhone gekoppelt (die Android-Version ist noch in Arbeit).
Wird das Rad unbefugt bewegt, ertönt ein Alarm mit 85 Dezibel, außerdem meldet sich das Handy. Über die Funktion "Wo ist?" kann das Rad wiedergefunden oder verfolgt werden. Aufgeladen wird das Teil, das es auch in Schwarz gibt, per USB-Kabel. Unter einer Trinkflasche fällt es kaum auf.

Ein gutes Schloss
Diebe nutzen oft den Schutz der Dunkelheit, um Räder zu stehlen, auch aus Kellern und Garagen. Ein hochwertiges Schloss schützt. Von Abus gibt's das Schloss "Bordo Alarm 6.000A" (ca. 141 Euro). Es gibt einen lauten Warnton ab, wenn das Radl bewegt wird. Flexibel (ohne Alarm) ist das neue "Goose Lock" (ca. 70 Euro): Es ist aus gehärtetem Stahl, die Ummantelung ist aus Textil.

Regenhose
Auf dem Weg zur Arbeit in den Regen zu kommen und dann stundenlang in nasser Hose im Büro sitzen zu müssen, ist unangenehm und eine Erkältung danach so gut wie sicher. Da kann einem die Lust aufs Radeln schnell vergehen. Also: Bei unsicherer Witterung lieber eine Regenhose einstecken!

Der französische Hersteller und Händler Decathlon bietet eine große Auswahl an Modellen, die nicht teuer sind. Das Modell BTWIN City 100 (24,99 Euro) hat sogar einen integrierten Schuhschutz. Regenhosen sollten nie nass zusammengefaltet werden. Nach Gebrauch immer erst gut trocknen lassen, raten Experten.
Radl-Anhänger
Großeinkauf, Getränkekisten, XXL-Pakete – für den "Cargo Tuure" von Croozer (ca. 670 Euro) kein Problem. Die Deichsel des Radl-Anhängers lässt sich abschließen und schnell an jedem Radl befestigen. Wird der Anhänger nicht gebraucht, lässt er sich zusammenfalten oder hochkant an die Kellerwand lehnen. Die Federung sorgt für ein ruhiges, spurtreues Fahrgefühl. Der Stoff ist wasserabweisend und umweltschonend gefärbt. Packvolumen: 135 Liter, Zuladung: bis 45 Kilo.
Fern- statt Funzellicht
Wer öfters auf Landstraßen oder Wirtschaftswegen unterwegs ist, für den ist ein Fernlicht-Scheinwerfer eine echte Verbesserung: zum Beispiel der IQ-XS E High Beam für E-Bikes (ca. 130 Euro) von Busch & Müller. Er funktioniert per Knopfdruck und hat 150 Lux, das Abblendlicht 100 Lux. Die Lampe braucht mindestens 11 Watt-Nennleistung am Lichtanschluss.

Klingel mit Sender
Noch eine Möglichkeit, die Chance zu erhöhen, dass man sein gestohlenes Radl wiederfindet, ist ein unauffällig in der Fahrradklingel versteckter Sender. Von Apple gibt es das münzgroße Ortungsgerät "AirTag" (etwa 34 Euro). Es sendet über Bluetooth ein Signal und ist vielseitig einsetzbar, um Sachen wiederzufinden.

In der extra entwickelten Fahrradklingel "Airbell" (ab ca. 20 Euro) von Messingschlager ist für so einen Sender extra ein Hohlraum ausgespart. Über die iOS-Apple-App "Wo ist?" kann der Standort abgerufen werden, wenn er in Reichweite anderer Apple-Geräte ist.