Neue Studie zeigt: Besser lebt es sich im Vorort von München als in der Stadt

Lebt es sich im Vorort besser als in der Stadt? Eine Studie behauptet jetzt: Ja. München bietet zwar mehr Kitaplätze und Krankenhäuser, aber das Umland punktet mit mehr Sicherheit, Natur, günstigeren Mieten und weniger Kindern, die in der Schule sitzenbleiben.
Irene Kleber |
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In München bleiben oder rausziehen? Diese Frage stellen sich Familien regelmäßig.
In München bleiben oder rausziehen? Diese Frage stellen sich Familien regelmäßig. © Sina Schuldt/dpa

München - Zieht man besser aus München raus in die Vororte, wenn man Kinder hat? Eine Studie der Internetplattform "betreut.de" (die Servicepersonal rund um Kinder, Tiere, Haus und Garten vermittelt) hat dazu etliche statistische Daten verglichen und kommt zum Ergebnis: Münchner Umlandgemeinden wie Aschheim, Unterhaching, Planegg oder Unterföhring bieten deutlich mehr Vorteile für Familien.

Demnach punktet München zwar etwa bei der Zahl an Kitas, Babysittern und Krankenhäusern. Mehr Spielkameraden und besseren Unterricht finden Kinder aber vor der Stadt. Das sind die Zahlen:

Die Vorteile von München

1. Gesundheit: München hat laut der Studie eine 17-fach höhere Krankenhausdichte als die Umlandgemeinden. Allerdings liegen bei der Versorgung durch Kinder- und Hausärzte (pro Kind bzw. pro Einwohner) Stadt und Vororte in etwa gleichauf.

2. Kinderbetreuung: München bietet eine zehnfach höhere Kita-Dichte als das Umland – und entsprechend kürzere Wege zu den Einrichtungen. Obendrein bietet die Stadt acht Prozent mehr Personal pro Kind. Allerdings sind im Umland die Chancen, einen Babysitter zu finden, größer (es gibt pro Kind 15 Prozent mehr private Kinderbetreuer als in München).

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Die Vorteile der Vororte von München

1. Spielkameraden: 18 Prozent der Einwohner in den Vororten sind minderjährig (in München nur 16 Prozent), damit steigen im Umland für den Nachwuchs die Chancen, Freunde zu finden.

2. Schulqualität: Zwar ist die Schuldichte in München vier Mal höher (was kürzere Schulwege bringt). Die Vorort-Schulen punkten aber laut der Studie hier: Es bleiben 34 Prozent weniger Kinder sitzen als in der Stadt, 23 Prozent mehr schaffen es nach der Grundschule aufs Gymnasium, 31 Prozent mehr machen Abitur und es gibt 48 Prozent weniger Schülerinnen und Schüler, die keinen Schulabschluss machen.

München hat zwar mehr Schulen zur Auswahl, in den Umlandgemeinden bleiben Kinder aber weniger sitzen, es schaffen mehr aufs Gymnasium und viel weniger Vorort-Kinder gehen ohne Abschluss von der Schule als in München.
München hat zwar mehr Schulen zur Auswahl, in den Umlandgemeinden bleiben Kinder aber weniger sitzen, es schaffen mehr aufs Gymnasium und viel weniger Vorort-Kinder gehen ohne Abschluss von der Schule als in München. © Daten aus: Kommunale Bildungsdatenbank/ betreut.de/ Grafik: AZ

3. Wohnen: Familien, die vor der Stadt leben, zahlen im Schnitt 16,89 Euro Miete pro Quadratmeter – in München sind es mit 19,46 Euro deutlich mehr. Weshalb Familien in der Stadt auch auf elf Prozent weniger Wohnfläche leben als im Umland.

4. Naturflächen: Die Vororte bieten doppelt so viel Grün. Während in München 25 Prozent der Gesamtfläche Naturfläche ist, ist in den Vororten 59 Prozent der Fläche grün. In München lebt man auch gedrängter zusammen: Pro Hektar Fläche zählt die Stadt im Schnitt 48 Einwohner, in den Vororten sind es nur 19 Einwohner.

5. Sicherheit: Vor der Stadt lebt es sich sicherer mit der Familie – im Verkehr und bei der Kriminalität. Laut der Studie passieren in den Vororten pro Einwohner zwölf Prozent weniger Verkehrsunfälle und 46 Prozent weniger Straftaten.

6. Freizeit: Spielen, sporteln, schwimmen – das können Kinder alles besser im Münchner Umland. Dort gibt es laut der Studie pro Kind 63 Prozent mehr Spielplätze, 62 Prozent mehr Sportvereine und fast das Fünffache an Schwimmbädern. Die Großstadtkinder haben dafür 18 Prozent mehr Kinos.

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29 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 02.11.2023 20:13 Uhr / Bewertung:

    Wehe, so ein Landbewohner braucht dringend ärztliche kompetente Hilfe. Herzinfarkt oder Schlaganfall: da zählt jede Minute, bis man in einer Spezialklinik ankommt. Und nicht in einem Wald- u. Wiesenkrankenhaus landet.
    Da sind die Grossstädter eindeutig im Vorteil. Denn ein Heli kann auch nicht bei jedem Wetter fliegen.
    Und mit einem frischen Herzinfarkt von Hintertupfingen mit dem Sanka in die nächste Hochleistungs-Kardiologie-Klinik: viel "Spaß".

  • Alois Dimpfelmoser am 03.11.2023 07:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Die Lebenserwartungen sind ohnehin schon zu hoch.

  • Conrad am 03.11.2023 14:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Alois Dimpfelmoser

    geschackloser gehts wohl nicht mehr. Lassen die doch die ätere Generation leben.

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