neue Studie: Mieten in Augsburg steigen schneller als in München - Berlin ganz oben

Eine neue Studie vergleicht den Anstieg der Mietpreise in deutschen Städten. Die Münchner Rathaus-SPD will eine strikte Preisbremse für die städtischen Wohnungen einführen.
Felix Müller |
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Nicht nur in München steigen die Mieten in rasantem Tempo an. Berlin und Augsburg sind in dieser Statistik sogar vor der bayerischen Landeshauptstadt.
dpa/AZ/immowelt Nicht nur in München steigen die Mieten in rasantem Tempo an. Berlin und Augsburg sind in dieser Statistik sogar vor der bayerischen Landeshauptstadt.

München – In mancher Gewofag- oder GWG-Nachbarschaft rumorte es, als Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kürzlich mal wieder gegen die Mieterpolitik in Berlin loslederte. Die Mietpreisbremse müsste deutlich geschärft werden, forderte er – während Mieter der städtischen Wohnungsgesellschaften GWG und Gewofag bekommen selbst 15-Prozent-Mieterhöhungen zugestellt. Also so viel, wie derzeit gerade noch so erlaubt ist.

Jetzt geht Reiters Rathaus-SPD das Problem an. "Während CDU und CSU im Bund eine wirksame Mietpreisbremse blockieren, will die Rathaus-SPD nun dort anpacken, wo die Stadt selbst handeln kann", hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Stadtrats-Fraktion.

Sollen auch städtische Wohnungsgesellschaften eine Mietpreisbremse bekommen?

Sie fordert, dass die Stadt Mieterhöhungen bei ihren Wohnungsgesellschaften begrenzen soll. "Die Mieten sollen im Zeitraum von fünf Jahren nicht um mehr als zehn Prozent erhöht werden dürfen", heißt es darin. "Das ist eine deutlich strengere Regel als die übliche Kappungsgrenze, wonach die Mieten um 15 Prozent im Zeitraum von drei Jahren erhöht werden dürfen."

SPD-Fraktionschef Alexander Reissl sagte: "Wir wollen Mieterschutz, der wirkt. Als Stadt werden wir vom Bund alleingelassen mit einem Mietpreisbremserl, das wirkungslos ist." Die Stadt müsse, "wo sie kann", mit gutem Beispiel vorangehen. "Wir fordern Vermieter am freien Markt, ganz ausdrücklich auch Unternehmen, auf, dem Beispiel zu folgen."

Die CSU reagierte reserviert. Fraktionschef Manuel Pretzl erklärte, man sei zwar grundsätzlich offen für die Diskussion. Aber die Mieten bei GWG und Gewofag lägen ohnehin schon deutlich unter dem Münchner Schnitt. "Angemessene Mieterhöhungen sind weiterhin absolut vertretbar", erklärte Pretzl.

Mietpreise in München heute und vor fünf Jahren

Ein Einbremsen der Preise ist bitter nötig, wie eine gestern veröffentlichte Studie erneut zeigt. Das Wohnungsportal Immowelt.de hat die Mietpreise deutscher Städte mit Angeboten von vor fünf Jahren verglichen. Demnach sind die Mieten in Berlin (plus 51 Prozent) deutlich stärker angestiegen als in München (35 Prozent). Auch in Augsburg, wohin immer noch viele Münchner Familien ausweichen, liegt das Wachstum mit 38 Prozent mittlerweile höher als in der Landeshauptstadt.

Doch 35 Prozent sind natürlich immer noch viel mehr, als dass der Wert durch die Lohnentwicklung abgefangen werden könnte. Und bei den Quadratmeterpreisen liegt München weit vorne. München sei "drei Mal so teuer wie Chemnitz", heißt es in der Studie, die den aktuellen Preis in München bei 17,10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter angibt. 2012 waren es noch 12,70 Euro. Bei den neuen Preisen folgt mit Abstand Frankfurt (12,90 Euro).

Weitere bayerische Städte: Nürnberg (9,40 Euro/plus 25 Prozent), Regensburg (10,70 Euro, 20 Prozent), Erlangen (10 Euro, 10 Prozent) und Würzburg (9,90 Euro, 29 Prozent). Die Mietpreis-Explosion: Sie ist in Bayern schon lange kein rein münchnerisches Thema mehr.

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