Neue Leitstelle: Hier wird die Münchner S-Bahn pünktlich

In wenigen Wochen geht die neue Leitstelle in Betrieb. Die AZ war auf der Baustelle zu Gast- und hat sich erklären lassen, wie die Fahrgäste von der neuen Zentrale profitieren sollen.
Felix Müller
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"Die modernste in Deutschland:" Leitstellen-Chef Andreas Hummel in seinem neuen Reich.
Foto: Daniel von Loeper 6 "Die modernste in Deutschland:" Leitstellen-Chef Andreas Hummel in seinem neuen Reich.
In die Jahre gekommen: So sieht es in der alten Leitstelle aus.
Foto: Daniel von Loeper 6 In die Jahre gekommen: So sieht es in der alten Leitstelle aus.
Modern wirkt das Design in den Fluren der neuen Räume.
Foto: Daniel von Loeper 6 Modern wirkt das Design in den Fluren der neuen Räume.
In diesem Neubau an der Orleansstraße ist die neue Leitstelle.
Foto: Daniel von Loeper 6 In diesem Neubau an der Orleansstraße ist die neue Leitstelle.
S-Bahn-Chef Heiko Büttner.
S-Bahn München 6 S-Bahn-Chef Heiko Büttner.
In der AZ-Serie zu 50 Jahren S-Bahn richtet sich hier der Blick auf ein Zukunftsprojekt.
AZ 6 In der AZ-Serie zu 50 Jahren S-Bahn richtet sich hier der Blick auf ein Zukunftsprojekt.

München - Wenn sich die Kollegen zurücklehnen und Zeitung lesen, ist ein Chef normalerweise nicht zufrieden. Heiko Büttner schon. Der Chef der Münchner S-Bahn sagt, das sei in einer Leitstelle der beste Fall. Der aber fast nie vorkommt. Denn Zeitung lesen können seine Mitarbeiter in den Räumen am Ostbahnhof hoch oben über den S-Bahn-Gleisen nur dann, wenn es wirklich gar keine Störung im Betriebsablauf gibt.

Und das ist in "Europas am dichtesten befahrenen Netz", wie Büttner stolz sagt, fast nie der Fall. Klar, der Störungsfall ist ja fast schon der Normalfall, mag mancher S-Bahn-Pendler sagen. Doch Büttner und sein Leitstellen-Chef Andreas Hummel erklären, von den allermeisten Fällen bekämen die Fahrgäste gar nichts mit.

Zwei Millionen Euro hat die S-Bahn in dem Gebäude investiert

Welche S-Bahn wen überholen darf, welcher Lokführer zum Schichtende welchen Fahrer eines verspäteten Zugs wo ablösen kann - und wie er dort hin kommt, solche Entscheidungen werden hier oben gefällt.

S-Bahn-Chef Heiko Büttner.
S-Bahn-Chef Heiko Büttner. © S-Bahn München

Noch. Denn in wenigen Wochen zieht die Leitstelle in neue, deutlich modernere Räume gleich nebenan, im Neubau an der Orleansstraße 56.

Noch ist hier Baustelle, noch ist es staubig und es hämmert und bohrt deutlich hörbar. Doch Bildschirme und Tastaturen sind schon zu sehen - und der ganze Stolz in Büttners und Hummels Gesichtern.

"Die modernste Leitstelle Deutschlands" versprechen sie hier, für die Münchner S-Bahn ein Quantensprung. 370 Quadratmeter groß wird sie sein, bislang hatte man gerade einmal 100. Zwei Millionen Euro hat die S-Bahn in dem Gebäude, indem auch andere Abteilungen sitzen, investiert.

Man ist schon vorbereitet auf die Zeit mit zwei Stammstrecken

Auf einem viele Meter langen Bildschirm werden die Mitarbeiter hier alle S-Bahnen, die gerade im Netz unterwegs sind, verfolgen können, man ist schon vorbereitet auf die Zeit mit zwei Stammstrecken.

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Neben deutlich modernerer Technik als bisher der größte Vorteil: Verschiedene Mitarbeiter, die bei Störungen relevant sind, sitzen nun in einem Großraumbüro beisammen, etwa auch die verantwortlichen Sicherheitsmitarbeiter oder jene Kollegen, die für die Fahrgastinformation in den Zügen, auf den Bahnsteigen und in der App verantwortlich sind.

Umzug zu Pfingsten vorgesehen

So soll künftig alles schneller gehen - und damit zu einer höheren Pünktlichkeit beitragen. Auf dem Flur werden die Kollegen auch den S-Bahn-Fahrern begegnen, denn auch eine Cafeteria und Pausenräume für sie soll es in dem Neubau geben.

Schon in wenigen Tagen startet hier der Probebetrieb. Wochenlang soll die Technik im Test parallel zu der alten Leitstelle laufen. Bis zum Umzug an Pfingsten will man sich ganz sicher sein, dass alles reibungslos funktioniert.

Hummel: "Der Fahrgast wird nichts merken"

Leitstellen-Chef Andreas Hummel gibt sich beim Besuch der AZ auf jeden Fall komplett überzeugt: "Der Fahrgast wird nichts merken, keinerlei negative Erfahrungen machen."

Und wer weiß, vielleicht läuft es ja sogar so reibungslos, dass die zufriedenen Chefs ihre Mitarbeiter häufiger als bisher beim Zeitunglesen erwischen können.

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3 Kommentare
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  • sam.be am 13.04.2022 17:03 Uhr / Bewertung:

    ... "Hummel: "Der Fahrgast wird nichts merken" ...

    Okay, das bedeutet die Verspätungen, Zugausfälle oder die vorzeitigen Streckenende bleiben ... ???

    Anders ausgedrückt der Kunde bleibt im Regen stehen ...

  • huraxdax am 13.04.2022 11:40 Uhr / Bewertung:

    Dann muss ja nur noch die Infrastruktur, sprich Schienen, Weichen, Signaltechnik und die Bahnen selbst optimiert werden...

  • Der wahre tscharlie am 15.04.2022 15:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von huraxdax

    Da wird doch dran gearbeitet. Oder was denkst du, warum es ab und an Streckensperrungen gibt?
    Oder ist das auch schon wieder ein Problem?

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