Neue Geräte in München im Einsatz: Schnelle Hilfe unter Wasser

Die neuen Sonargeräte arbeiten mit künstlicher Intelligenz. Die Scanner sind an acht Seen in der Stadt und im Landkreis München im Einsatz.
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Einsatzkräfte bergen am Pfingstmontag einen 23-Jährigen, der beim Schwimmen etwa 25 Meter vom Ufer entfernt unterging. Der Mann konnte nur mehr tot geborgen werden. Es war der erste Einsatz des neuen Handsonar "Aqua Eye" an einem Münchner Badesee.
Einsatzkräfte bergen am Pfingstmontag einen 23-Jährigen, der beim Schwimmen etwa 25 Meter vom Ufer entfernt unterging. Der Mann konnte nur mehr tot geborgen werden. Es war der erste Einsatz des neuen Handsonar "Aqua Eye" an einem Münchner Badesee. © DLRG München-Mitte

München - Der Name "Aqua Eye" klingt ein bisschen nach James Bond und tatsächlich hat das kleine, handliche Gerät eine ganze Menge auf dem Kasten. Es revolutioniert geradezu die Suche nach vermissten Schwimmern in Gewässern.

Das Hand-Sonar ähnelt optisch einem Scanner im Supermarkt.
Das Hand-Sonar ähnelt optisch einem Scanner im Supermarkt. © DLRG München-Mitte

Aqua Eye ist eine Art tragbarer Unterwasserscanner, der sich mit einer Hand bedienen lässt. Er kann mit moderner Sonartechnik und künstlicher Intelligenz Personen unter Wasser erkennen und orten.

Nach Angaben des kanadischen Herstellers lassen sich mit dem Scanner bis zu 8.000 Quadratmeter Wasserfläche in rund fünf Minuten absuchen.

In den Münchner Seen im Einsatz: Unterwasserscanner arbeiten präzise und schnell

Bei einer Reichweite von bis zu 50 Metern und einer Tiefe zwischen 0 und 50 Metern werden Objekte unter der Wasseroberfläche erkannt und markiert, indem das Gerät ins Wasser gehalten und in sanftem Bogen bewegt wird.

Gepaart mit künstlicher Intelligenz markiert Aqua Eye auf dem Monitor, ob es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen menschlichen Körper handelt.

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"Durch diese Technik ist gerade in Seen eine deutliche Beschleunigung der Personensuche möglich", erklärt Rudolf Brettner, technischer Leiter der Kreiswasserwacht München.

Vor allem, wenn das Wasser trüb und die Sicht entsprechend schlecht ist, können die Helfer von Wasserwacht und DLRG mit dem Aqua Eye wertvolle Zeit gewinnen, Zeit, die über Leben und Tod eines vermissten Schwimmers entscheiden kann. "Mittels der Daten suchen die Taucher gezielt die markierten Stellen ab", so Rudolf Brettner.

Hilfe kommt bei Badeunfall im Unterschleißheimer See zu spät

Erstmals eingesetzt wurde Aqua Eye bei einem Rettungseinsatz am Pfingstmontag im Unterschleißheimer See. Ein 23-Jähriger war am Abend etwa 25 Meter vom Ufer entfernt untergegangen.

Helfer der DLRG üben den Einsatz mit dem neuen Gerät.
Helfer der DLRG üben den Einsatz mit dem neuen Gerät. © DLRG München-Mitte

Familienangehörige schlugen Alarm. Bereits nach knapp 40 Minuten wurde der Schwimmer geborgen. Ein Notarztteam versuchte, den 23-Jährgen zu reanimieren, leider ohne Erfolg.

Acht Seen in und um München: Unterwasserscanner sollen für mehr Sicherheit sorgen

Die Scanner werden am Fasaneriesee (DLRG München-Mitte), Feldmochinger See (Wasserwacht München-Nord), Langwieder See (Wasserwacht München West), Lerchenauer See (Wasserwacht Lerchenau) und Riemer See (Wasserwacht Riem) sowie am Unterschleißheimer See (Wasserwacht Lohhof), Heimstettener See (Wasserwacht Feldkirchen) und Feringasee (Wasserwacht Unterföhring) verteilt.

Die Geräte kosten pro Stück mehrere Tausend Euro. Zuschüsse gab es von der Stadt und der Kreissparkassenstiftung des Landkreises München.

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5 Kommentare
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  • Futurana am 02.06.2023 08:51 Uhr / Bewertung:

    Super, was neue Technik inzwischen alles vermag.

  • marshal am 01.06.2023 20:38 Uhr / Bewertung:

    Ein Geräte, dass erst nach einem Unglück zum Einsatz kommt, sorgt doch nicht für mehr Sicherheit. Für mehr Sicherheit sorgen Dinge oder Maßnahmen, die Unfälle verhindern.

  • Hanswurst am 01.06.2023 21:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von marshal

    "Für mehr Sicherheit sorgen Dinge oder Maßnahmen, die Unfälle verhindern."
    Stimmt, am Riemer See brauchte es 10 Todesfälle, bevor durch Bojen markiert wurde, wo die Trennung von Schwimmer und Nichtschwimmerbereich ist. Seit dem ist nichts mehr passiert.

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