Neue Eigentümer: Insolvente Lach- und Schießgesellschaft in München gerettet
München - Am Dienstagnachmittag wurde die frohe Botschaft angekündigt: Die Lach- und Schießgesellschaft lebt weiter. Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, sie eine "Fortführungslösung mit neuen Eigentümern" gefunden worden. Wer die neuen Eigentümer sind, soll am Mittwoch Vormittag bei einem Pressetermin in der Lach- und Schieß vorgestellt werden.
Das Amtsgericht München hat am 21. März das vorläufige Insolvenzverfahren für die Lach- und Schießgesellschaft angeordnet. Zudem bestellte sie mit Rolf G. Pohlmann einen vorläufigen Insolvenzverwalter, wie dieser mitteilte. Auch im gemeinsamen Insolvenzmitteilungsportal von Bund und Ländern ist der Schritt vermerkt. Am Dienstag (11. Juli) wurde das Insolvenzverfahren nun vom Gericht veröffnet – nach der üblichen Frist rund drei Monate nach Anordnung der vorläufigen Insolvenz.
Lach- und Schießgesellschaft in München: Insolvenzverwalter bestellt
Pohlmann, der seit März quasi die Geschicke der Lach und Schieß bestimmt, hatte damals mit den bisherigen Gesellschaftern, der Stadt München und weiteren Interessenten über ein tragfähiges Zukunftskonzept gesprochen und nach neuen Investoren gesucht. Er stehe bereits in Kontakt mit den "bisherigen Gesellschaftergruppen Bruno Jonas und Laila Nöth beziehungsweise Stefan Hanitzsch", erklärte Pohlmann. Die beiden Gruppen gelten als miteinander zerstritten. Dabei soll es um Finanzen aber auch die weitere konzeptionelle Ausrichtung des Hauses gegangen sein.
Die Fortführung des Geschäftsbetriebs setze neben einem entsprechenden finanziellen Engagement "vor allem ein langfristig tragfähiges Geschäftskonzept voraus", betonte Pohlmann. "Dazu gehören auch eine professionelle Geschäftsführung und eine stabile Gesellschaftersituation." Er werde nun in den kommenden Wochen ausloten, ob diese Voraussetzungen geschaffen werden können.
"Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft ist eine Institution des deutschen politischen Kabaretts und eine unverändert werthaltige Marke", sagte Pohlmann. "Es wäre nicht nur für die Münchner Kulturlandschaft ein Verlust, wenn der Vorhang für immer fiele."
Lach- und Schieß: Seit 1956 Kabarettprogramm – vor allem Dieter Hildebrandt trumpfte auf
Die Lach- und Schießgesellschaft hatte am 20. Februar den Antrag auf Insolvenz gestellt. Das traditionsreiche Haus hat in der deutschen Kabarettszene eine Sonderstellung, da es ein eigenes Ensemble hat und Produktionen auf die Bühne bringt. 1956 hatte die Institution seinen Anfang genommen.
Trotz mancher Krisen und Wechsel im Team wurde das Theater zur Legende. Vor allem der Kabarettist Dieter Hildebrandt war mit seinen Auftritten stets Garant für ein volles Haus. Nach seinem Tod 2013 wurde es zunehmend schwierig, den kleinen Saal zu füllen.
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