Neue Details: Polizei findet Fußmatte mit Blutspuren im Wald!
München - Blut von Mutter und Tochter klebt sowohl an der Fußmatte als auch am Teppich. Beide Dinge stammen aus der Wohnung der Familie in Ramersdorf. Teppich und Matte verschwanden vor vier Wochen, zur selben Zeit wie auch Maria G. (41) und ihre Tochter Tatiana (16).
Gegenstände aus Wohnung in Wald gefunden
Polizisten fanden den Teppich und die Fußmatte im Truderinger Forst, abseits der Wege, verdeckt durch Gestrüpp zwischen Bäumen. Wo genau wollen die Ermittler nicht verraten, auch nicht Form und Farbe des Teppichs. "Das ist absolutes Täterwissen", betont der Leitende Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich.

Beide Beweisstücke belasten Roman H. schwer. Er hatte nach dem Verschwinden seiner Ehefrau und seiner Stieftochter Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet. Beide seien am 13. Juli zum Einkaufen ins Perlacher Einkaufszentrum gefahren und nicht mehr zurückgekommen, behauptet der Lagerist (44).
Haftbefehl wegen Totschlag und Mord
Wie Teppich und Matte aus der Wohnung verschwanden, warum sie voller Blut sind und wie sie in den Wald gelangten, vermag der Verdächtige nicht plausibel zu erklären. "Wir gehen davon aus, dass der 44-Jährige zuerst seine Frau und dann die Tochter tötete, um die Tat zu verschleiern", sagt Ken Heidenreich. Der Haftbefehl lautet deshalb Totschlag und Mord.
Wie Maria und Tatiana starben – ob möglicherweise erstochen oder erschlagen, lässt sich mit Sicherheit erst sagen, wenn die Leichen gefunden sind. Fünf groß angelegte Suchaktionen mit insgesamt 650 Polizisten fanden in den vergangenen Wochen statt. "Das geschieht Meter um Meter und ist in dem Gelände sehr zeitaufwendig", betont Josef Wimmer, Chef der Mordkommission. Es gibt sumpfige Bereiche, einen See, eine Kiesgrube, Hänge und dichtes Gestrüpp. Ein Waldgebiet, in dem leicht etwas übersehen werden kann.
Keine neue Spur: Polizei beendet Suche nach Leichen
Ermittler gehen davon aus, dass die Frauen tot sind
Mit Spürhunden wurde der komplette Forst abgesucht, doch sie schlugen nicht an. Polizisten durchkämmten etwa ein Drittel der Fläche. Bisher allerdings ohne Erfolg. "So hart es auch klingen mag, wir gehen nicht davon aus, dass Mutter und Tochter noch am Leben sind", sagt Josef Wimmer. Beide haben sich seit dem 13. Juli weder bei Freunden noch bei Angehörigen gemeldet. Ihre Handys sind ausgeschaltet. Sie haben auch kein Geld von der Bank abgehoben. Seit einem Monat gibt es nicht das geringste Lebenszeichen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Mutter und Tochter vermutlich bereits in der Nacht auf den 13. Juli starben. Tatort war offenbar die Wohnung der Familie in der Ottobrunner Straße in Ramersdorf. Das würde zumindest die Blutspuren beider Opfer auf dem Teppich beziehungsweise der Fußmatte erklären.

Der Verdächtige schweigt weiterhin
Der Täter hat vermutlich im Laufe der Nacht die Leichen mit dem Lift in die Tiefgarage des Mehrfamilienhauses gebracht und dann mit dem Auto weggeschafft. Roman H. fährt einen VW Tiguan, einen SUV mit Allradantrieb. Seine Frau besaß einen Kleinwagen von Hyundai.
Ein Zeuge hat sich bei der Polizei gemeldet, der glaubt, Roman H. um den 13. Juli herum im Truderinger Forst gesehen zu haben. Die Polizei hofft, dass Spaziergänger oder Hundebesitzer beim Gassigehen etwas aufgefallen sein könnte. Insgesamt gingen über 100 Hinweise ein. Jedem einzelnen Hinweis wird nachgegangen. Roman H. sitzt unterdessen weiterhin in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft. "Er schweigt, was uns die Ermittlungen nicht erleichtert. Aber das ist das gute Recht eines jeden Verdächtigen", sagt Ken Heidenreich.
Über das Motiv für die Tat könne man derzeit nur spekulieren, so die Ermittler. Der Verdächtige sei oft in dem Forst spazieren gegangen und habe Pilze gesucht. Es liege nahe, dass ein Täter die Leichen dort ablege, wo er sich auskennt.
Zeugenaufruf: Die Polizei bittet Personen, die ab Freitag, 12.07. Beobachtungen, insbesondere im Bereich der Ottobrunner Straße 31 und im sogenannten Truderinger Forst nördlich der Putzbrunner Straße, gemacht haben, sich umgehend mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
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