Natur im Aufbruch: Frühling im Englischen Garten

AZ-Fotograf Sigi Müller beobachtet balzende Spechte, turtelnde Tauben und genießt die Ruhe zur frühen Stunde im Englischen Garten.
Sigi Müller |
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Seltener Vogel: die Ringeltaube.
Seltener Vogel: die Ringeltaube. © Sigi Müller

München - Wenn man einen Hund hat, ist man lange Spaziergänge gewöhnt. Ich bin meist sehr früh unterwegs und erlebe oft die Sonnenaufgänge. Gerade aktuell auch die ideale Zeit, Menschenmassen zu meiden.

Und da ich ja den Rest des Tages im Moment nur beruflich unterwegs bin, gehe ich jetzt häufiger im Nordteil des Englischen Gartens oder an der Isar in der Nähe spazieren und stelle fest, dass die Natur fast unbeobachtet und vollkommen ohne unsere Hilfe gerade voll in den Frühling durchstartet.

Zeit, die Vielfalt der Gesänge zu genießen

Sonst ist der Frühlingsanfang ja immer eine Nachricht wert, in diesem Jahr aber irgendwie einfach untergegangen. Wenn man so früh unterwegs ist, ist man jetzt überrascht über das Vogelkonzert und die Vielfalt der Gesänge. Spechte balzen per Klopfzeichen, trommeln auf Äste, um den Mädels zu imponieren.

Würde man das Trommeln aufnehmen und langsam abspielen, könnte man an der Anzahl der Schläge sogar die Spechtart erkennen. Buchfinkenmännchen jagen die Weibchen durchs Geäst, Ringeltauben turteln in den Bäumen.

Gänsesäger pflügen das Wasser, spritzen, flattern, und alles nur, um eine Partnerin zu finden. Rabenkrähen schleppen Astwerk herbei, um die Nester vom Vorjahr auszubessern.

Die Natur ist im Aufbruch, allerdings weitgehend ohne uns

Überall sprießt das noch zarte Grün, hier und da die ersten Blumen. Ganze Flächen sind von Bärlauch übersäht. Die Natur ist im Aufbruch und findet in diesem Jahr weitgehend ohne uns statt. Der Natur wird’s nicht schaden.

Vielleicht lernen wir das, was wir jetzt einfach eine Zeit lang vermissen müssen, wieder zu schätzen, wenn alles vorbei ist.

Es lohnt sich, mal vor Sonnenaufgang unterwegs zu sein

Vielleicht sehen jetzt, mit mehr Achtung gesehen, die Parks und die Isarufer nach warmen Sommerabenden plötzlich aufgeräumter aus und die Naturparty-Feierer nehmen ihren Müll einfach wieder mit nach Hause? Und vielleicht enden leere Bierflaschen nicht mehr als Scherbe in der Isar. Ja, vielleicht, vielleicht … ist die Erde aber auch eine Scheibe.

Es lohnt sich, mal vor Sonnenaufgang unterwegs zu sein. Vielleicht heißt der Frühling auch so, weil es früh am schönsten ist. Also los – alleine und mit Abstand – macht auch Spaß!

In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller

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