Nächster Coronavirus-Fall: Infizierter (33) wohnt in München
München - Erneut ist in Bayern das Coronavirus bei einem Menschen nachgewiesen worden – und diesmal hat es einen Münchner erwischt. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Samstagabend mit. Bei dem infizierten 33-jährigen Mann handele es sich erneut um einen Mitarbeiter der Firma Webasto mit Sitz in Stockdorf im Landkreis Starnberg, sagte der Sprecher. Der Mann wohne in München.
Die damit nun acht in Bayern mit dem Coronavirus infizierten Menschen befinden sich nach Auskunft des bayerischen Gesundheitsministeriums am Sonntag in guter Verfassung. Dies gelte explizit auch auch für den achten bekannt gewordenen Fall.
Erstmals wurden am Sonntag auch deutsche Coronavirus-Fälle außerhalb Bayerns gemeldet: Zwei der mit einem Bundeswehrflugzeug zurückgekehrten Passagiere aus China haben sich mit dem Virus infiziert (siehe dazu Seite 15). Klinikchef Wendtner: "Alle Patienten sind in stabilem Zustand."
Infizierter Mann wohnt in München
In Bayern ist nun bei sieben Mitarbeitern der Firma Webasto das Coronavirus nachgewiesen worden. Zudem war ein Kind eines der Erkrankten ebenfalls positiv auf die neuartige Lungenkrankheit getestet worden (AZ berichtete). Bei der Firma hatte es in den vergangenen Tagen umfangreiche Tests gegeben, nachdem sich dort ein Mitarbeiter bei einer chinesischen Kollegin angesteckt hatte, die inzwischen wieder in ihrer Heimat ist.
Der am Samstagabend bekannt gewordene achte Corona-Patient in Bayern befindet sich wie fünf weitere Fälle in der München Klinik Schwabing. Chefarzt Professor Clemens Wendtner sagte am Sonntag in einer Mitteilung: "Alle sechs Fälle bei uns mit Nachweis des Coronavirus (2019-nCoV) sind in einem klinisch stabilen Zustand, zeigten im Verlauf teilweise grippeähnliche Symptome und sind aktuell weitestgehend symptomfrei." Bei Tests würden aber weiterhin Erreger bei den Patienten nachgewiesen.
Die Betroffenen blieben daher bis auf weiteres zur klinischen Beobachtung mit entsprechender Isolation in der Klinik. "Wir stehen in engem Austausch mit nationalen und internationalen medizinischen Experten von Universitäten und der WHO", sagte Wendtner.
Verdachtsfälle sollen nicht automatisch nach Schwabing kommen
Sollte es in den kommenden Tagen weitere bestätigte Corona-Fälle geben, so sieht sich die Schwabinger Klinik dafür gut gerüstet. Im Bedarfsfall stünden bis zu 30 Betten zur Verfügung, sagte Wendtner. "Diese Betten sollten aber ausschließlich für bestätigte Coronavirus-Patienten vorgehalten werden." Er verwies darauf, dass es sich bei Patienten mit hohem Fieber "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" um eine normale Erkältung oder Grippe (Influenza) handele.

Diese Patienten sollten die verfügbaren Kapazitäten nicht blockieren. "Bevor diese Patienten in Schwabing in unserer Infektiologie aufgenommen werden, sollte der Coronavirus-Test erfolgt sein", sagte Wendtner. Verdachtsfälle sollten also nicht automatisch nach Schwabing geschickt werden. Jedes Krankenhaus in Bayern verfüge über die notwendigen Versorgungs- und Isolationsmöglichkeiten.
Am Freitag war der insgesamt siebte Infektionsfall bekannt geworden. Dabei handelt es sich um einen 52-jährigen Mann, der im Landkreis Fürstenfeldbruck wohnt.
Der sechste Fall war am Freitagmittag bestätigt worden – es war das Kind eines Mannes aus dem Landkreis Traunstein, der ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert war. Vater und Kind befinden sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums von gestern in gesundheitlich stabilem Zustand in einem Krankenhaus in Trostberg.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf das Traunsteiner Gesundheitsamt berichtet, hat im Kindergarten, den das fünfjährige infizierte Kind besucht, keine Ansteckungsgefahr für andere Kinder bestanden.
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