Nachhaltige Periodenprodukte für München: Kostenloses Starterpaket gefordert
München - Periodenprodukte sind teuer, das ist kein Geheimnis. Um allen Frauen den Zugang zu Hygieneartikeln zu ermöglichen, führte Schottland 2022 kostenlose Menstruationsprodukte ein. In Karlsruhe, Heidelberg, Tübingen und Düsseldorf wurden bereits Pilotprojekte gestartet. Jetzt soll auch die Stadt München nachziehen und das sogar mit umweltfreundlichen Produkten.
Periodenprodukte: Für viele Frauen eine finanzielle Belastung
"Wir wollen, dass junge Menschen auswählen können, welche Periodenprodukte sie nutzen wollen – unabhängig vom Inhalt des eigenen Portemonnaies", heißt es im Antrag der Stadtratsfraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt. Die Kosten für Einwegprodukte liegen bei jährlich etwa 72 Euro pro Person.
Eine Umfrage von Plan International ergab, dass für etwa ein Viertel der Mädchen und Frauen der Kauf von Periodenprodukten eine finanzielle Belastung darstellt. Das Ergebnis: 15 Prozent der Befragten versuchen, möglichst wenige Hygieneartikel zu verwenden. Das kann allerdings zu gesundheitlichen Problemen führen.
"Auch in Deutschland gibt es Periodenarmut, sie betrifft v.a. menstruierende Personen ohne festen Wohnsitz, im ALG-II-Bezug (hier beträgt der Regelsatz für Gesundheitspflege aktuell 17,14 €) oder mit geringem Einkommen (z.B. FSJ-ler*innen oder Schüler*innen)", erklären die Fraktionen. "Für sie wollen wir die Möglichkeit schaffen, sich frei für das Produkt ihrer Wahl zu entscheiden, um nicht auf das günstigste Produkt oder auf unhygienische Alternativen ausweichen zu müssen."
Der Münchner Ansatz: Umweltfreundliche Hygieneartikel
In ihrem Antrag schlagen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt daher eine kostenlose Erstausstattung mit nachhaltigen Periodenprodukten vor. "Frauen und andere menstruierende Personen erleben in einem Zeitraum von durchschnittlich 40 Jahren etwa 450 Perioden. Die große Mehrheit der menstruierenden Personen verwendet Einwegprodukte, am häufigsten Tampon. Im Laufe eines Lebens sind das ca. 14.000 Einwegbinden und -tampons."
Die Einwegprodukte belasten nicht nur die Umwelt, durch die Chemikalien, die bei der Herstellung verwendet werden, können auch Allergien ausgelöst werden.
Um das Periodenproblem in München nachhaltig anzugehen, setzen die Fraktionen daher auf Nachhaltigkeit: Menstruationstassen und waschbare Binden, Slipeinlagen und Tampons können immer wieder verwendet werden und sollen im Starterpaket enthalten sein. Bis Juni 2023 sollen Gesundheits- und Sozialreferat ein Konzept für die Durchführung erstellen.
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