Nach Polizei-Razzia in München: Veranstalter von Pokerturnier ausgetauscht

Der Organisator eines Pokerturniers in einem Lokal in der Maxvorstadt ist ausgetauscht. Er hat bereits 24 neue Turniere für dieses Jahr in München angemeldet. Sein Nachfolger ist offenbar bereits früher schon wegen illegalen Glücksspiels aufgefallen.
Ralph Hub
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Vier Teilnehmer der illegalen Pokerrunde in der Maxvorstadt, darunter auch der Organisator (re.) .  Foto: Hub
Vier Teilnehmer der illegalen Pokerrunde in der Maxvorstadt, darunter auch der Organisator (re.) . Foto: Hub

München - Nach dem exklusiven AZ-Report über die große Polizei-Razzia bei einem Pokerturnier in der Maxvorstadt laufen die Drähte heiß zwischen dem KVR und dem Präsidium. Gegen mehrere der Teilnehmer wird wegen illegalen Glücksspiels ermittelt.

Zwei Dutzend Turniere für 2025 angemeldet

Der Veranstalter des Pokerturniers in einem Lokal in der Maxvorstadt dürfte so schnell keine Spiele mehr organisieren. Für die anstehenden Turniere ist er als Veranstalter abgelöst worden, wie das KVR der AZ auf Nachfrage mitteilte. Dabei hatte er noch viel vor in diesem Jahr. Beim KVR hat er bisher 24 öffentliche Pokerrunden angemeldet.

Pokerchips liegen am Tisch, auch Spielkarten und ein Bündel Hunderter, die dort eigentlich nichts verloren haben.
Pokerchips liegen am Tisch, auch Spielkarten und ein Bündel Hunderter, die dort eigentlich nichts verloren haben. © Hub

Ein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Doch auch er ist in der Poker-Szene kein unbekannter. Er soll, wie es heißt, wegen illegalen Glücksspiels bereits aktenkundig sein. Offenbar wurde er bisher vom KVR nicht auf Zuverlässigkeit überprüft.

Das K33 ermittelt mit Hochdruck, das KVR prüft lediglich

Während beim Kommissariat K33, zuständig für illegales Glücksspiel, die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird im KVR noch geprüft. Es sei noch zu früh, um über Konsequenzen zu entscheiden, hieß es im KVR am Mittwoch. Ob es künftig bei öffentlichen Pokerturnieren in Lokalen in der Stadt öfter und verstärkte Kontrollen geben werde, sei noch nicht sicher, sagte KVR-Sprecherin Beate Winterer.

Razzia bei Pokerrunde in der Maxvorstadt
Razzia bei Pokerrunde in der Maxvorstadt © Hub

Turnieranmelder werden vorher kaum überprüft

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Anmelder derartiger Turniere vom KVR nicht vorab einem intensiven Hintergrundcheck bezüglich ihrer Zuverlässigkeit unterzogen werden. Ein Pokerturnier am Dienstag wurde inzwischen abgesagt, aus "organisatorischen Gründen", wie es heißt.

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305 Turniere hat der nun aufgeflogene Veranstalter in München zwischen Juli 2023 und Dezember 2024 nach Angaben des KVR organisiert. Für dieses Jahr hat der Mann bereits 24 weitere Pokerrunden angemeldet, einige davon in der kommenden Woche. Die dürften jetzt ohne ihn stattfinden.

Aus sicherheitsrechtlichen und glücksspielrechtlichen Gründen werde der Veranstalter wohl keine Turniere mehr ausrichten dürfen, sagt Beate Winterer. Man wolle einer endgültigen Entscheidung aber nicht vorgreifen, bevor die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen seien. Dem Verdächtigen droht eine Geldstrafe, schlimmstenfalls bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe.

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  • Sim1 am 06.02.2025 10:34 Uhr / Bewertung:

    Klar, dem Staat geht es dabei nur um die entgangenen Steuern auf Glücksspiel. Die übrigens in Deutschland mehr in die Staatskasse spülen als die gesamten Steuereinnahmen auf Alkohol. Nur so zum Vergleich. Bezahlt natürlich von den Spielern, die sich an anderer Stelle beschweren, ihnen bleibe zu wenig netto.

    Die Familien von Spielern können nach den Poker-Absagen aufatmen, weil ihnen diesen Monat vielleicht am Ende mal genug zum Essen bleibt. Aber es gibt noch genügend andere, legale Möglichkeiten, um Haus und Hof zu verspielen.

    „Fun“ fact: Im Internet mit realem Geld Tokens zu kaufen, die man bei Onlinespielen verspielt, ist legal, weil der Algorithmus von den Betreibern gesteuert wird. Weil es dann nicht vom Zufall/Glück abhängt, wann man gewinnt, sondern dann, wenn der Betreiber es für für sinnvoll hält, um den Spieler bei der Stange zu halten.

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