Nach Oktoberfest-Aussage: Söder ätzt gegen Münchens neuen Bürgermeister

Als "weltweit größte Drogenszene" hat der neue grüne Bürgermeister die Wiesn bezeichnet. Das hat Ministerpräsident Söder (CSU) mitbekommen - und reagiert alles andere als begeistert.
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Markus Söder sagt, das Oktoberfest sei wichtig für die Wirtschaft.
Markus Söder sagt, das Oktoberfest sei wichtig für die Wirtschaft. © picture alliance/dpa

München - Dass er das Oktoberfest als die "weltweit größte, offene Drogenszene" bezeichnete, hat dem neuen grünen Bürgermeister Dominik Krause viel Ärger eingehandelt. Die Wiesn-Wirte reagierten freilich empört. Und sogar an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist diese Aufregung nicht vorüber gegangen.

"Der neue grüne Bürgermeister wettert und schimpft auf das Oktoberfest"

In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, in dem er eigentlich erzählte, was er für die kommende Legislaturperiode plant, fand Söder deutliche Worte: "Der neue grüne Bürgermeister wettert und schimpft auf das Oktoberfest, dabei ist das nicht nur eines der schönsten Volksfeste überhaupt, sondern auch für unseren Tourismus eine der wichtigsten Leitökonomien."

Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause hat sich mit seinem Instagram-Interview Ärger eingefangen.
Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause hat sich mit seinem Instagram-Interview Ärger eingefangen. © picture alliance/dpa

Krause sagt, man solle Söders Aussage "nicht allzu ernst nehmen"

Dominik Krause reagiert darauf gelassen. Zur AZ sagt der 33-Jährige: "Ein bayerischer Ministerpräsident hat auch mal gesagt, dass man nach zwei Maß Bier noch Auto fahren kann. Deshalb sollte man Söders Aussage nicht allzu ernst nehmen."

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Außerdem erklärte er: "Ich gehe gern und häufig auf die Wiesn. Andere kommen einmal zum Anstich und sind nach 30 Minuten wieder weg. Aber das kann jeder handhaben, wie er will. Wir sind hier tolerant in München - anders als die CSU beim Thema Cannabis."

Söder trinkt lieber Cola light und kein Bier

Dazu muss man wissen: Nach dem Anstich isst Söder meistens noch kurz ein halbes Hendl am Tisch mit Oberbürgermeister Dieter Reiter. Und ist dann aber jedes Mal recht schnell wieder verschwunden. Bier trinkt Söder ungern, lieber ist ihm eine Cola light.

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Krause hatte zuvor schon klar gestellt: "Cannabis ist eine Droge. Alkohol aber auch." Seine Aussage im Interview mit dem Instagram-Kanal "Münchner Gesindel" müsse man nicht so "bierernst" nehmen. Er habe darauf hinweisen wollen, dass das Münchner Motto 'Leben und leben lassen' aus seiner Sicht auch für Cannabis gelten sollte. Bei Cannabis messe man in Deutschland bisher mit zweierlei Maß. "Es ist gut, dass das der Bundestag mit der Legalisierung jetzt ändern möchte", sagte Krause.

Wiesn-Wirt Christian Schottenhamel ärgert sich über Münchens Bürgermeister

Wiesn-Wirt Christian Schottenhamel dürfte das anders sehen. Seiner Meinung nach ist es ein "himmelweiter Unterschied zwischen Haschisch rauchenden Personen und fröhlich feiernden Wiesn-Besuchern". Krause setze sieben Millionen Besucher mit Drogenkonsumenten gleich und diskreditiere sie. Es werde der Anschein erweckt, dass auf der Wiesn große Mengen Drogen konsumiert würden: Das sei aber falsch! "Bier ist keine Droge", sagte er außerdem.

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  • Zaziki am 13.11.2023 03:12 Uhr / Bewertung:

    "Na und? Es gibt streng genommen sehr viele Alkoholiker - sagen Sie mal einem Arzt Sie trinken nur
    wenig - jeden Tag ein Gläschen Wein. Schwupp sind sie schon alkoholabhängig"

    Ja die Wahrheit ist manchmal unerträglich. Warum trinkt man jeden Tag ein "Gläschen" Wein?

  • Bongo am 11.11.2023 07:19 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sind einfach dem Wähler „Ewiggestrige“, die im Leben bereits etwas geleistet haben, lieber, als „Ewigmorgige“, die oftmals außer einem abgebrochenem Studium nichts aufzuweisen haben.

  • Judgechaos am 11.11.2023 17:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Beschäftigen Sie sich mal ne Stunde mit der Seite Allgäu Rechtsaussen. Dann sehen Sie ein Bayrisches Pendant zu Ostdeutschen ,,befreiten Zonen,, , im Allgäu terrorisieren die ,,Ewiggestrigen,, seit über 30 Jahren und nahezu unbehelligt. möchten Sie Hakenkreuze an Schulen sehen? möchten Sie von NS Mafiosis bedroht werden, wenn sie doch mal nicht denen gefallen? Schönen Gruß, das ist nur der Anfang....vom Ende, wenn es so weiter geht.

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