Nach Flucht aus Stadelheim: Sicherheitsmaßnahmen auf dem Prüfstand
München - Nach der (kurzen) Flucht eines mutmaßlichen Mörders aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim besteht der Verdacht, dass er dabei womöglich Hilfe hatte. Das Sicherheitskonzept des Gefängnisses soll außerdem nun überprüft werden.
"Derzeit gibt es Hinweise, dass der nur für wenige Stunden in Freiheit befindliche Gefangene nicht alleine gehandelt hat, sondern Unterstützung von Gefangenenseite hatte", sagte eine Sprecherin des bayerischen Justizministeriums in München am Donnerstag auf Anfrage. "Den Hinweisen wird durch die Ermittlungsbehörden mit Nachdruck nachgegangen." Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über Details der Flucht berichtet - auch darüber, dass der flüchtige Häftling einen Brief hinterlassen haben soll.
Sicherheitsvorkehrungen in Stadelheim werden überprüft
Die Sicherheitsvorkehrungen in dem berühmten Münchner Gefängnis stehen nach dem Vorfall auf dem Prüfstand. "Derzeit werden die Abläufe und Sicherungsmaßnahmen zur zusätzlichen Absicherung der JVA München mit Hochdruck geprüft und optimiert", teilte das Ministerium mit.
Am Dienstag war ein unter Mordverdacht stehender Mann aus dem Gefängnis ausgebrochen. Dem 24-Jährigen war es gelungen, "in einem Lieferfahrzeug versteckt aus der Anstalt zu entweichen", wie das Ministerium mitteilte. Der flüchtige Untersuchungshäftling wurde aber schon kurz nach seinem Ausbruch und einer Großfahndung wieder von der Polizei festgenommen. Er steht unter Verdacht, im März 2020 einen 25-Jährigen in dessen Sportwagen erschossen zu haben.