MVV-Tarif: Entscheidung um München-Zone vertagt

München - Diesen Mittwoch sollte es soweit sein, raunte es seit Tagen. Nach ewigem Streit um die eine München-Zone (statt Zeitkarten mit zwei, drei oder vier Ringen) sollten die Gesellschafter sich einigen. Gelänge das nicht, sei die Reform gescheitert. Nun geht die Hängepartie weiter. Zumindest noch ein bisserl.
Wie das Ebersberger Landratsamt der AZ bestätigte, hat der Münchner OB Dieter Reiter (SPD) das Thema von der Tagesordnung genommen. Stattdessen soll es am Freitag erst noch mal ein Spitzengespräch zwischen der neuen Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU), dem Sprecher der Umkreis-Landräte, Robert Niedergesäß (CSU), und Dieter Reiter geben.
MVV-Reform: Die Finanzierung ist noch nicht geklärt
In Rathaus-Kreisen war die Rede davon, dass der Kompromiss noch an der Staatsregierung hänge. Die Stadt und die Landkreise seien sich nach einem Gespräch zwischen Reiter und Niedergesäß letzte Woche einig. Die Stadt sei zum Beispiel bereit, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Preise für Streifenkarten stabil zu halten, wird erzählt. Reiter selbst teilte am Abend mit, es gehe nur noch um eine "abschließende Klärung der Finanzierungsfrage".
Als Zeichen für ein Scheitern der Reform wollten mehrere Beteiligte die weitere Vertagung nicht verstanden wissen. "Das wäre eine Katastrophe, die wir uns nicht leisten können", hieß es am Dienstag.
Erst vor drei Wochen hatten Stadtrats-SPD und -CSU stolz verkündet, einen Durchbruch erzielt und die Härten für die Münchner abgemildert zu haben. So sollte der Monatspreis für die Münchner Abonnenten, die bisher zwei Ringe hatten und künftig vier kaufen müssen, "nur noch" um sechs Euro pro Monat steigen. Am Zeitplan für die neuen Preise halte man weiter fest, hieß es am Dienstag aus dem Rathaus. Die Reform solle weiter Anfang, spätestens Mitte 2019, in Kraft treten.