MVG: Jetzt drohen lange Streiks im Münchner Nahverkehr
München - Knapp 6,5 Prozent mehr Gehalt hat der Verband den Arbeitnehmern angeboten, dazu die Erhöhung diverser Zeitzuschläge und die Möglichkeit mehr Urlaub im Tausch gegen geringeren Lohn zu bekommen. Zu wenig, verkündete Verdi bereits kurz nach Ende der Tarifverhandlungen am vergangenen Freitag. "Damit ist klar: Die Warnstreiks im Nahverkehr werden ausgeweitet", erklärte der Verhandlungsführer von Verdi Bayern, Norbert Flach.
Was Verdi an dem Angebot stört, erklärt der Münchner Gewerkschaftssekretär Franz Schütz: "Uns geht es vor allem um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen". Davon tauche im Vorschlag der Arbeitgeber schlicht zu wenig auf.
Gerüchte: Streik bei MVG in München könnte 24 Stunden dauern
Noch, so Schütz, hofft man auf eine gütliche Einigung im Laufe des Dienstags. Kommt die nicht zustande, sieht auch er längere Streiks auf ganz Bayern zukommen. "Nachdem die Streiks der vergangenen Woche nur Signalstreiks waren, ist es klar, dass diese ausgeweitet würden." Was das genau heißt, und welche Bereiche des Nahverkehrs wo bestreikt würden, darüber möchte Verdi erst nach einem ergebnislosen Ablauf der Frist beraten.
So kann auch die MVG derzeit nicht vorher sagen, ob die Münchner im schlimmsten Falle länger ohne U-Bahn, Bus und Tram auskommen müssen. Gerüchte von Streiks bis zu 24 Stunden gehen aber bereits um. Neben der Länge der Streiks, ist auch die Frage, welche Mitarbeiter die Arbeit niederlegen, entscheidend.
MVG-Streik: Regelbetrieb wieder angelaufen
Vergangene Woche hatte Verdi zum Solidaritätsstreik aufgerufen. Dadurch streikten auch Mitarbeiter, deren Verträge nicht von den derzeitigen Verhandlungen betroffen sind. "Da wir nicht wussten, wer sich beteiligt, war es schwer für uns zu planen", so SWM-Geschäftsführer Werner Albrecht. Ob Verdi dieses Mittel erneut einsetzen könnte? Auch das lässt die Gewerkschaft derzeit offen.
Bei der MVG gibt man sich trotzdem kämpferisch. Albrechts Geschäftsführerkollege Ingo Wortmann sagt: "Wir haben ein sehr anständiges Angebot unterbreitet, bei dem es keinen Raum für Pokerspiele gibt."
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