MVG hat mit steigender Unpünktlichkeit zu kämpfen
München - Die Münchner mussten in den ersten sechs Monaten des Jahres öfter auf die öffentlichen Verkehrsmittel warten. Die Fahrzeuge der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sind immer später und unpünktlicher gekommen. Das berichtet die "SZ". Vor allem die Trambahn bereitet Probleme.
Zwei Minuten zu spät bedeutet Unpünktlichkeit
Seit nunmehr drei Jahren muss die MVG im Halbjahres-Takt die Pünktlichkeitswerte von Bus, U-Bahn und Tram offenlegen. Die Münchner Tram ist im ersten Halbjahr am unpünktlichsten gekommen – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Werte hier um rund zwei Prozentpunkte zurückgegangen. Danach folgen die Busse mit einem Minus von 0,8 Punkten und die U-Bahnen mit 0,6 Punkten. Dennoch ist die Verkehrsgesellschaft zufrieden mit den Zahlen. "Die Pünktlichkeit befindet sich trotz leichter Rückgänge weiter auf einem hohen Niveau."
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U-Bahn, Bus und Tram gehen als "unpünktlich" in die Wertung ein, wenn sie 120 Sekunden zu spät kommen oder gar ganz ausfallen. Dagegen ist eine S-Bahn erst unpünktlich, wenn sie mehr als fünf Minuten Verspätung hat.
Baustellen sind Grund für Verspätung
Die Verspätung der Trambahnen hat aber vor allem einen bestimmten Grund, nämlich die etlichen Baustellen im gesamten Stadtgebiet. Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste ist der Meinung, dass das Kreisverwaltungsreferat (KVR) die Trambahnen bei Baustellen regelmäßig ausbremse. Oft läuft es so ab, dass an größeren Baustellen mit einer Kreuzung die Straßenbahnen dem Autoverkehr den Vorrang gewähren müssen, um diesen nicht allzu sehr zu beeinträchtigen. Das wirkt sich dann zwangsläufig auch auf die Pünktlichkeit aus.
Auch die MVG weist bei den unpünktlichen Trambahnen auf die vielen Baustellen hin. Durch die Großbaustelle am Stachus, bei der die Tramschienen erneuert und etliche weitere Arbeiten durchgeführt werden, müssen sämtliche Straßenbahnen umgeleitet werden.
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Doch was tun, damit die Tram in München wieder jedes Mal pünktlich kommt? Zum einen sollen im nächsten Jahr längere Züge in München fahren, durch die unter anderem der Fahrgastwechsel schneller vonstattengeht. Zum anderen soll jedoch auch das Ampelsystem an bestimmten Stellen nochmals überarbeitet werden, damit sich die Autos nicht auf den Schienen stauen. Auch ein drittes Trambahn-Gleis am Hauptbahnhof sei geplant, sagt ein MVG-Sprecher.