Mutter angeklagt: Sie soll Sohn (6) missbraucht haben

München - Wenn es stimmt, was in der Anklage steht, dann hat Leila E. (48, Name geändert) ihren Kindern unglaubliches angetan. Statt sie vor Übergriffen zu beschützen, soll sie ihrem damaligen Ehemann erlaubt haben, ihre sechsjährige Tochter als Sex-Spielzeug zu missbrauchen. Ja, sie hat laut Anklage darüber hinaus ihren kleinen Sohn sexuell missbraucht.
Ursprünglich war das Paar gemeinsam angeklagt worden. Doch zu Prozessbeginn Anfang Juli war die Mutter nicht erschienen. Daraufhin wurde ihr Verfahren abgetrennt und vom Gericht ein Haftbefehl erlassen.
Leila E. wanderte in U-Haft. Im Gefängnis sei sie von einer Mitgefangenen als „Vergewaltigerin“ bezeichnet worden. Doch die 48-Jährige weinte und beteuerte am Dienstag vor Gericht, dass sie unschuldig sei.
Die Taten, die ihr vorgeworfen werden, liegen lange zurück, sollen sich zwischen 1991 und 1994 in Berg am Laim und Unterhaching zugetragen haben. Dort lebte die Familie. Die drei Opfer waren Kinder aus der ersten Ehe von Leila E.
Eines Nachts wurde die schlafende sechsjährige Tochter von dem Paar aus dem Bett geholt und auf das Schlafsofa der Eltern gelegt. Hier verging sich der Vater an dem Mädchen, in dem er sie streichelte und leckte, um sich zu erregen. Die Mutter ließ es zu und hatte anschließend Sex mit ihrem Mann.
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Auf diese oder ähnliche Weise wurde das Mädchen weitere zwei Male missbraucht. Ein Versuch die zweite Tochter ähnlich zu missbrauchen, scheiterte am Widerstand des Kindes.
Nachdem die Familie dann nach Unterhaching umgezogen war, wurde laut Anklage der höchstens sechsjährige Sohn zum Opfer der eigenen Mutter. Das Kind hatte einen Pornofilm im Videorekorder entdeckt und abgespielt. Seine Mutter überraschte ihn und habe dann die Gelegenheit genutzt, um sich halb entkleidet auf den nackten Buben zu setzen, um sich so zu erregen.
Auch nach der Trennung von ihrem Mann und dem Umzug zurück nach München, habe sie den Buben auf dieselbe Art noch einmal missbraucht. Beim letzten Übergriff soll der Bub neun Jahre alt gewesen sein.
Der Mann hat die Vorwürfe inzwischen eingeräumt. An Details konnte er sich zwar nicht erinnern, erklärte aber: „Die Kinder lügen nicht.“
Zu den Taten sei es auch deshalb gekommen, sagte er aus, weil die Familie damals in sehr beengten Verhältnissen lebte. Er habe in Nachtschicht gearbeitet, ein Alkoholproblem gehabt.
Der Prozess gegen seine Ex-Frau wird fortgesetzt. Ein Urteil soll am 27. November fallen.