Museum Mensch und Natur in München: Wo unser Essen herkommt
Zwei Kugeln Eis oder ein Suppenhuhn?", fragt der Schüler Marius Küppel unter seinem Foto von sich mit einem eingeschweißten Tier in der Hand. "Bei 2,29 Euro für ein Suppenhuhn kann es kein glückliches Leben gehabt haben." Es dürfe nicht sein, dass ein Leben nur so viel wert sei wie zwei Kugeln Eis.
483 Einsendungen haben das Museum Mensch und Natur und das Kompetenzzentrum Ernährung (Kern) bekommen auf ihren Aufruf anlässlich der bayerischen Ernährungstage, sich fotografische Gedanken zu machen zu der Frage: "Wo kommt mein Essen her?"
Viele der Fotografien beantworten diese Frage kritisch wie die von Marius Küppel – "viele aber auch fast romantisch", sagt Museumsleiter Michael Apel. Neben einem Bild von einem normalen Geflügelbetrieb mit sich drängendem Federvieh hängt in der Sonderausstellung, die von 29. Juni bis 22. Oktober im Museum zu sehen ist, zum Beispiel ein Bild von einem barttragenden Landwirt mit Gamsbarthut mit einem Ferkel im Arm – beide vermeintlich fröhlich lachend.
Museumsleiter Michael Apel mit Projektleiterin Samantha Rausch. Foto: ape
"Dass der Bauer seine Hühner beim Namen kennt, ist heute natürlich fern der Realität", sagt Apel. "Es gibt dazu eine große Entfremdung der Menschen von der Lebensmittelproduktion. Aber auch das Bedürfnis, sich damit auseinanderzusetzen." Da soll die Ausstellung helfen.
Die besten zehn Fotos wurden von einer Jury prämiert, außerdem gab es einen Publikumspreis. Wir zeigen Ihnen die Gewinner-Bilder oben in der Bildergalerie!
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