"Munich Urban Colab": Ein neues kreatives Epizentrum

Nach nur zwei Jahren steht in München ein Gebäude, das Lösungen für die Stadt der Zukunft hervorbringen soll. Im "Munich Urban Colab" kommen Künstler, Unternehmer und Start-ups zusammen.
Hüseyin Ince
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"Ein offenes Haus mit kahlem, reduziertem Industriedesign": So sieht das Gebäude im Kreativquartier aus.
Daniel von Loeper "Ein offenes Haus mit kahlem, reduziertem Industriedesign": So sieht das Gebäude im Kreativquartier aus.

München - Sechs Jahre ist es her, dass beim universitären Zentrum für Gründung und Innovation "UnternehmerTUM" sowie bei der Stadt die Idee entstand, einen Ort zu schaffen, den es in München so noch nicht gab.

Der Gedanke dahinter war, eine Begegnungsfläche für Studierende, Unternehmen, Bürger sowie Start-ups zu bieten und die Kreativität zu befeuern, die daraus entsteht, um lebenswerte, innovative Ideen für Metropolen wie München zu erschaffen - sogenannte Smart City-Lösungen.

BMW-Erbin Klatten gründet Munich Urban Colab

Auch die Unternehmerin Susanne Klatten, vielen bekannt als Großanteilseignerin bei BMW, war schnell begeistert von dem Konzept und unterstützte das Projekt maßgeblich. Sie ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende bei UnternehmerTUM. Bei der offiziellen Eröffnung am Montag sagte sie:"Ich liebe die Stadt, in der ich lebe". Aber sie sehe auch bedrückende Probleme: "Drückende Luft, zu teurer Wohnraum und Stau". Vor allem hiergegen erhoffe sie sich neue Ideen aus diesem Haus.

Auf mehr als 11.000 Quadratmetern ist dieser "Think Tank" entstanden. Es ist ein offenes Haus mit kahlem, reduziertem Industriedesign, direkt im sogenannten Kreativquartier an der Kreuzung Dachauer Ecke Schwere-Reiter-Straße. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), einer der Eröffnungsredner, ist begeistert. "Es ist ein schöner Tag", beginnt er seine Ansprache, bei der auch der halbe Stadtrat anwesend ist.

Die Stadt erhofft sich Impulse

Reiter erhoffe sich vor allem bei den Themen Mobilität und Wohnraum gute Lösungen aus dem Urban Colab. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten habe München nur begrenzten Raum. Und das sei eine sehr große Herausforderung. Nach Reiter wird eine Video-Grußbotschaft von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eingespielt.

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Das Haus ist bereits fast voll. Coworking-Spaces, wenige Einzelbüros, Werkstätten, Experimentierflächen, Veranstaltungshalle, sowie eine großräumige Kantine, in die auch alle Münchner jederzeit eingeladen sind.

Hier soll die Zukunft der Stadt erforscht und entwickelt werden

Schwergewichtige Münchner Partner haben sich hier gleich fest niedergelassen, um unmittelbar von den Zukunftsideen zu profitieren oder sich daran zu beteiligen, die hier entstehen werden: SAP, Infineon, KPMG sind nur drei von ihnen. Start-ups hingegen sollen hier gastweise einen Standort haben, um für einen regelmäßigen Austausch zu sorgen. Auch das Wirtschaftsreferat sowie das IT-Referat der Stadt haben hier feste Büros, um die Kommunikationswege kurz zu halten.

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Bei einer Führung durch das Colab wird klarer, wohin das Ganze gehen soll. In einer Experimentierwerkstatt wird daran getüftelt, wie man sinnvoll Stromladesäulen mithilfe einer App teilen kann, wie etwa in der Firmen-Tiefgarage.

So etwas hätte gleich mehrere Effekte: Einerseits würde man Münchner dazu motivieren, Elektrofahrzeuge zu kaufen, weil so die Ladeinfrastruktur deutlich verbessert wäre. Andererseits würden E-Fahrzeuge den Lärm in der Stadt reduzieren für eine lebenswertere Stadt sorgen - eine Smart-City-Lösung also, in einer immer enger werdenden Stadt.

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8 Kommentare
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  • katzenfliege am 30.06.2021 10:34 Uhr / Bewertung:

    Raffiniert, so ein Glaskasten. Sieht man sonst ja fast nie.

  • Nua ned hudln am 30.06.2021 10:10 Uhr / Bewertung:

    Eine Dezentralisierung der Wirtschaft in strukturschwache Regionen wäre z.B. eine Lösung: Weniger Pendler nach München und weniger Wohnungsnot. Vielleicht hatte BMW das Colab besser woanders gebaut.

  • doket am 30.06.2021 11:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Nua ned hudln

    Üblicherweise siedelt man so etwas dort an, wo auch Personal zu finden ist, vor allem wenn man Fachkräfte braucht. Und wie man Studierende, Unternehmen, Bürger sowie Start-ups in Hinterdupfing zusammenbringen soll, müssen Sie mal erklären.

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