Münchner S-Bahn-Chaos wegen Personen im Gleis

München - Zwei Einsätze wegen Personen im Gleis hielten die Streifen der Bundespolizei am Dienstag in Atem. Bei den Einsätzen verletzte sich niemand, jedoch führten sie zu Sperrungen und massiven Störungen im S-Bahnverkehr.
Österreicher (25) verirrt sich im Tunnel
Gegen 09:40 Uhr riefen zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn die Bundespolizei zur S-Bahnhaltestelle am Stachus. Bei einer routinemäßigen Tunnelbegehung der Stammstrecke war ihnen ein 25-jähriger Österreicher aufgefallen, der mit Ruß im Gesicht im Tunnel offenbar Selbstgespräche führte. Die DB-Mitarbeiter nahmen den Mann zum S-Bahnsteig.
Als die herbeigerufenen Bundespolizisten die Identität des 25-jährigen alkoholisierten Touristen feststellen wollten, rannte dieser plötzlich zum Treppenaufgang. Die Streife stoppte den Mann, dabei schlug der 25-Jährige um sich und traf einen Beamten am Rücken. Der Mann wurde anschließend zur Wache am Hauptbahnhof gebracht.
Lesen Sie hier: Dobrindt will zweite Stammstrecke unterstützen
Da die DB-Mitarbeiter im Tunnel ein Streitgespräch wahrgenommen hatten, konnten die Bundespolizisten nicht ausschließen, dass sich noch eine weitere Person im Tunnel aufhalten könnte. Daraufhin wurde die Stammstrecke für die Suche von 09:54 bis 10:14 Uhr gesperrt. Die Beamten konnten jedoch keine weiteren Personen finden.
Warum sich der 25-Jährige im Tunnel befand, ist noch unklar.
Ungeduldige Seniorin (88) sorgt für Schnellbremsung
Die Sperrung der Stammstrecke, die durch den Mann im Tunnel hervorgerufen wurde, wirkte sich auch auf die Pläne einer 88-jährigen Seniorin aus dem Landkreis München aus.
Die Frau war an der Haltestellte "Westkreuz" mit Verwandten zum Wandern verabredet - doch die S-Bahn ließ auf sich warten. Daraufhin soll die Seniorin zum Bahnsteigende (stadtauswärts) gegangen und sich auf die kleine Treppe, welche zum Gleisbett führt gestellt haben. Von dort wollte sie nach der S-Bahn Ausschau halten.
Als die S8 gegen 10:24 Uhr einfahren wollte, bemerkte der Lokführer die Dame in der Nähe der Gleise und leitete eine Schnellbremsung ein.
Lesen Sie hier: Viele Neuerungen - MVG baut Handyticket aus
Die herbeigerufene Bundespolizeistreife stellte die Personalien der 88-Jährigen fest. In der einfahrenden S-Bahn kam kein Fahrgast durch die Schnellbremsung zu Schaden. Die Frau konnte anschließend wie geplant zu ihrer Wandertour aufbrechen.
In beiden Fällen dauern die Ermittlungen an.