Münchner Nordosten: Widerstand gegen grün-rote Pläne

Ärger um die Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nordost (SEM). Warum Münchner CSU-Politiker jetzt Sturm laufen. Und was die Grünen sagen.
von  AZ/gm
Lange stand die umstrittene „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ (SEM) im Münchner Norden auf der Kippe. Nun soll sie doch kommen.
Lange stand die umstrittene „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ (SEM) im Münchner Norden auf der Kippe. Nun soll sie doch kommen. © Petra Schramek

München - Wegen Grün-Rot gibt es schon jetzt Ärger. Und zwar aufgrund der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nordost (SEM). Der Bogenhauser Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper und die neuen Stadträte Fabian Ewald und Jens Luther (alle CSU) kündigten "maximalen Widerstand an". Auch der Bund Naturschutz (BN) kritisiert die Festlegung auf neuen Wohnraum für 30.000 Menschen. Die SEM umfasst landwirtschaftliche und naturnahe Flächen am Stadtrand zwischen Johanneskirchen und Riem.

Streitpunkt: Untertunnelung der S8-Strecke

Laut gültigem Stadtratsbeschluss ist das Ziel, auf rund 300 der 600 Hektar unbebauten Flächen neuen Wohnraum für bis zu 30.000 Menschen und Infrastruktur zu entwickeln. Unabdingbar dafür sahen die Stadträte die Untertunnelung der S8-Strecke an, die nach Fertigstellung des Brenner-Basistunnels Teil der Europa-Magistrale für schienengebundenen Güterverkehr wird.

Robert Brannekämper ist entsetzt, denn laut Koalitionsvertrag "sehen Grüne und SPD die Fertigstellung der Trasse nicht als Bedingung zur Realisierung der SEM". Doch genau die Tieferlegung der Trasse habe BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) im März als unverzichtbar für die SEM-Realisierung genannt. Pilz-Strasser, die auch Stadträtin ist, sieht keinen Widerspruch: Planen könne man schon, im Kapitel "Mobilität" des Koalitionsvertrags werde der Tunnel gefordert. "Es geht mir um die bestmögliche Lösung für den Münchner Nordosten und das ist nicht immer nur Verhinderung!"

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