Münchner Labore im Dauereinsatz: Fast jeder zweite PCR-Test ist positiv
München - Die Omikron-Welle in Deutschland hat inzwischen auch Auswirkungen auf die Testlabore. PCR-Tests werden zunehmend knapp, teilweise arbeiten die Labore bereits am Anschlag.
Hintergrund: Bisherige Erfordernisse für PCR-Tests seien mit den höheren Zahlen, in die man mit der Ausbreitung der Omikron-Variante komme, nicht mehr durchzuhalten, hieß es zuletzt aus dem Bundesgesundheitsministerium. PCR-Tests sollen deshalb künftig priorisiert - und stärker auf sensible Bereiche konzentriert - werden.
Ein Ende der neuesten Corona-Welle ist noch nicht absehbar, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zufolge werde der Höhepunkt Mitte Februar erwartet – möglich seien dann bis zu 400.000 neue Corona-Fälle pro Tag!
Doch auch die jetzige Welle schlägt sich schon deutlich in den Testkapazitäten nieder. In der vergangenen Woche wurden rund 2,4 Millionen PCR-Tests durchgeführt, wie der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) auf Basis von Daten von rund 180 Laboren mitteilte. Jeder dritte Befund sei positiv gewesen.
Münchner Labor: Arbeiten an der Kapazitätsobergrenze
In einigen Laboren, die Proben aus München und dem näheren Umkreis untersuchen, ist die Positivrate sogar noch höher. Zwischen 40 und 50 Prozent der Tests, die ausgewertet werden, fallen positiv aus, heißt es etwa vom Labor Becker, das laut eigener Aussage mehrere Tausend Tests pro Tag auswertet. Der Großteil davon kommt aus München und dem "südlichen Einzugsgebiet". Auf AZ-Nachfrage bestätigte das Labor, dass es aktuell bereits an der Kapazitätsobergrenze arbeite.
Ein Trend, der auch für ganz Deutschland gilt. "Die Auslastung der Labore wird im bundesweiten Durchschnitt mit 95 Prozent angegeben und erreicht somit in den meisten Bundesländern die Belastungsgrenze", hieß es so zuletzt vom ALM. Die Pläne zum Priorisieren von PCR-Tests seien deshalb auch "richtig und sinnvoll".
PCR-Tests: Massiver Anstieg der Positivrate
Auch im MVZ Labor Limbach München ist die Positivrate der untersuchten Tests hoch: "Mittlerweile sind etwa 50 Prozent der Testergebnisse positiv. Das heißt mindestens diese Tests waren zu Recht angefordert worden und waren richtig priorisiert", heißt es auf eine AZ-Anfrage.
Zum Vergleich: Mitte Dezember des vergangenen Jahres lag die Positivrate nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) noch bei rund 20 Prozent. Hier war also "nur" jeder fünfte PCR-Test positiv.