Münchner Hauptsynagoge: Freistaat unterstützt Sanierungsarbeiten

München - Für die Sanierung der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge in der Reichenbachstraße rechnet die Israelitische Kultusgemeinde mit Kosten von insgesamt neun Millionen Euro. Wissenschaftsminister Bernd Siebler (CSU) hat bekanntgegeben, dass aus dem Entschädigungsfonds für die Baumaßnahme rund 2,83 Millionen Euro bereitgestellt würden. „Wir freuen uns außerordentlich über diese großzügige Unterstützung vonseiten der Staatsregierung“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, am Freitag. „Nur dank dieser umfassenden Hilfe ist es uns möglich, das einzigartige Baudenkmal der Synagoge in der Reichenbachstraße für die Zukunft zu erhalten“, betonte Knobloch.
Zwei Jahre Bauzeit: Synagoge muss gesamtinstandgesetzt werden
Mit der Sanierung solle begonnen werden, sobald die Baugenehmigung vorliegt. Man rechne mit einer Bauzeit von zwei Jahren, sie könne sich je nach Fortschritt der Arbeiten aber noch leicht verändern. Das Baudenkmal muss den Angaben zufolge wegen seines baulichen Zustands gesamtinstandgesetzt werden.
Die ehemalige Synagoge in der Reichenbachstraße sei ein historisches Zeitzeugnis der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, sagte Minister Siebler. „Mit der Sanierung stärken wir die Erinnerungskultur in unserem Land und tragen dazu bei, dass dieses Unrecht nicht vergessen wird.“ Der Antisemitismusbeauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle (CSU), sagte, die Instandsetzung sei „ein wichtiges Zeichen dafür, dass jüdisches Leben auch heute seinen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft hat“. Daran sollten auch die geplanten Feierlichkeiten im kommenden Jahr zu 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland erinnern.
Die Synagoge in der Reichenbachstraße wurde 1930 gebaut und 1931 eingeweiht. Während der Reichspogromnacht 1938 und während des Zweiten Weltkriegs wurde sie schwer beschädigt, aber nicht zerstört.
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