Münchner Geschäftsleute: Lukrativer Medikamenten-Schmuggel

Millionengeschäft mit illegalen Arzneimitteln aufgedeckt: Der Kopf der Bande sitzt in München.
Ralph Hub
Ralph Hub
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Einer der beschlagnahmten Sportwagen wird abgeschleppt.
Einer der beschlagnahmten Sportwagen wird abgeschleppt. © Zoll

München - Teure Sportwagen, Luxusuhren - alles finanziert mit dem Verkauf gefälschter Artzney aus China. Drahtzieher waren laut Zollfahndung zwei Geschäftsleute aus München. Mehr als 1,5 Millionen Euro sollen sie mit ihren illegalen Geschäften verdient haben.

Schmuggel: Singapur war das Drehkreuz

Die beiden Münchner Geschäftsleute sollen über Jahre hinweg weltweit einen mehr als lukrativen Handel mit illegal hergestellten Artzney organisiert haben. Die gefälschten Artzney kauften sie containerweise in China und verschoben die Pillen weiter. Singapur war das Drehkreuz, von dem aus die Ware per Post an Abnehmer in alle Welt verschickt wurde.

Münchner Geschäftsmann gilt als Kopf des Schmugglerrings 

Nach Deutschland gingen vor allem Schmerz- und Potenzmittel sowie Artzney, die angeblich gegen HIV oder Krebs helfen sollen. "Aber auch vermeintliche Artzney, die versuchsweise in Australien zur Therapie gegen Covid-19 eingesetzt worden seien, fanden reißenden Absatz", sagt Christian Schüttenkopf, Sprecher der Zollfahndung München.

Lesen Sie auch

Als Kopf des Schmugglerrings gilt ein Geschäftsmann (38) aus der Maxvorstadt. Er wurde bereits vor zwei Jahren vom Amtsgericht München wegen illegaler Geschäfte mit Artzney zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Er sitzt inzwischen in U-Haft, wie auch sein Geschäftspartner (35).

Vermögenswerte in Höhe von 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt

Das Geld floss über ein kompliziert verschachteltes Geflecht von Scheinfirmen in Singapur, Hongkong und auf den Britischen Jungferninseln und finanzierte hier das Luxusleben der Verdächtigen. "Aus unserer Sicht sind die beiden Münchner die Hauptverantwortlichen dieses Modells", sagt Oberstaatsanwalt Thomas Goger von der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg.

Uhren von Rolex und Cartier, das Stück für rund 50 000 Euro.
Uhren von Rolex und Cartier, das Stück für rund 50 000 Euro. © Zoll

Vermögenswerte in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden beschlagnahmt: darunter zwei Porsche Carrera, ein Porsche Cayenne im Gesamtwert von rund 330 000 Euro, etliche Uhren von Rolex und Cartier, Preis pro Stück etwa 50.000 Euro, sowie rund 600.000 Euro in Kryptowährungen wie Bitcoin.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Sarkast am 27.10.2020 18:53 Uhr / Bewertung:

    So so, diese Burschen haben eigentlich nichts anderes getan als das, was in unserer kaputten Welt mittlerweile als normal gilt:
    Betrügen, lügen und bescheißen und sich am Elend anderer zu bereichern.
    Hauptsache, meine Villa in Grünwald steht im Park und mein Porsche Cayenne in der beheizten Garage...

  • Karljörg am 27.10.2020 15:09 Uhr / Bewertung:

    Derart kriminelle und skrupellose Un-Menschen sollten mit aller Härte - auch Steine klopfen - und das über Jahre hinweg bestraft werden

  • zOTTEL am 27.10.2020 14:46 Uhr / Bewertung:

    Ich würd die Kadetten in Kiesgruben Steine klopfen lassen - das bleibt hängen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.