Münchner Familie wagt Weltreise über fünf Kontinente

Vom Arabellapark nach Sydney: Patrick und Carolina Meyer reisen mit ihren beiden Kindern um die Welt. Die AZ gibt einen kleinen Einblick ins Abenteuer.
von  Linda Jessen
Carolina Meyer und Leandro genießen den Sonnenuntergang auf Koh Lanta in Thailand.
Carolina Meyer und Leandro genießen den Sonnenuntergang auf Koh Lanta in Thailand. © privat

München - Zum Glück gibt es in Thailand überall Spaghetti. Denn der zweijährige Diego ist noch ein wenig skeptisch, wenn das Essen gar zu fremd ausschaut und anders schmeckt als daheim im Arabellapark.

Vielleicht ändert sich das noch in den kommenden Monaten, denn gerade ist Diego mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Leandro und seinen Eltern Patrick und Carolina in der Welt unterwegs. Beim Telefonat mit Patrick Meyer ist es in der AZ-Redaktion gerade elf Uhr vormittags, bei ihm in Sydney aber schon neun Uhr abends.

Die Kinder sind im Bett, in ihrer vorübergehenden australischen Heimat, die sie seit zwei Wochen erkunden. Leandro geht sogar ein paar Tage die Woche in den Kindergarten, es herrscht fast ein wenig Alltag. Bis die Familie in zwei Wochen mit dem Wohnmobil Richtung Norden fahren wird. 

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"Mal sehen, ob wir bis Brisbane kommen. Es kommt drauf an, wie gut es uns auf dem Weg gefällt", sagt Patrick Meyer. Seit Mitte Januar ist die Familie unterwegs. Vom Schlittenhügel in München ging es quasi direkt an den Strand in Thailand und in den Dschungel.

Meyers auf Weltreise: Vierjähriger Sohn verletzt sich 

Da haben sie auch schon die erste kleine Krise überstanden, als Leandro sich im Dschungel an der Zunge verletzt hat. "Wir haben schon einen Schreck bekommen, weil es keine Arztpraxis in der Nähe gab. Aber die Leute vor Ort haben ihn versorgt und es ist alles gut gegangen", erzählt Patrick Meyer.

Von der Urlaubsstimmung in Thailand ging es weiter nach Australien, als nächstes stehen Neuseeland, Chile, Argentinien, Brasilien, Panama, Costa Rica, die USA, Kanada und Irland auf dem Programm, bevor es Ende August wieder heim nach München geht.

Fast alle Länder sind neu für die Meyers. Nur Brasilien ist das Heimatland von Carolina, da steht dann ein Besuch bei der Schwester an. "Wir wollten neue Orte entdecken. Ein paar Länder, die ich auf der Liste hatte, waren nicht möglich. Japan wäre noch einmal ein großer Umweg und außerdem sehr teuer geworden. Und El Salvador oder Kolumbien waren uns zu unsicher mit den Kindern", erzählt Meyer.

Meyers auf Weltreise: Route geplant, Flüge gebucht

Für Argentinien hatten sie vor zehn Jahren schon einmal Flüge gebucht – dann kam sein Job dazwischen. Die letzte Stelle als IT-Manager hat er im September verlassen. Carolina ist noch in Elternzeit, die Kinder sind noch nicht schulpflichtig. "Ich hatte die Idee einer Weltreise schon länger im Kopf. Die Gelegenheit, ein paar Monate frei zu sein, wollten wir uns nicht entgehen lassen", erklärt der 37-Jährige die Entscheidung zu der großen Tour.

Drei bis vier Wochen wollen die Meyers im Schnitt in einem Land bleiben, die Route ist geplant, die Flüge gebucht – was dann vor Ort passiert, wie sie genau wohnen und was sie besichtigen und erleben wollen, das lassen sie auf sich zukommen. Den Anspruch, das ganze Land kennenzulernen, haben sie dabei nicht – das wäre sowieso unmöglich.

Lieber wollen sie an einigen Orten verweilen und Kultur und Menschen kennenlernen. Einen Spanischkurs will Patrick machen, wenn sie in Südamerika ankommen, Carolina verbessert gerade ihr Englisch in Sydney. Und die Kinder lernen auch ein paar Brocken – "Danke" sagen auf Thai hat schon gut geklappt.

Meyers auf Weltreise: "Man weiß nie, was da kommt"

Dabei hören sie im vielsprachigen Stimmgewirr von Sydney auch viel Deutsch. Überhaupt ist es gerade gar nicht so anders. "Nur die öffentlichen Verkehrsmittel – die sind bei uns besser ausgebaut. Dafür ist hier das Ticketsystem viel besser, es ist leicht zu verstehen", sagt Patrick Meyer lachend in Richtung Heimat.

Wenn der Bus später kommt, ist das gar nicht so schlimm – schließlich muss er nicht zu einem Termin. Nur darum, wo man hinkommt, ging es eben nicht beim Entschluss zu der Weltreise. Sondern darum, überhaupt rauszukommen.

"Ich bin schon früher gern gereist, aber im Job geht das nicht mehr so leicht. Ich wollte wieder raus, von anderen Sprachen umgeben sein und etwas anderes sehen", erzählt Patrick Meyer. Trotzdem ist der Plan, nach der Tour nach München zurückzukommen und das Leben wieder aufzunehmen. Oder?

Patrick Meyer ist entspannt: "Ja, das haben wir schon so geplant. Aber ich hab von einigen gehört, die irgendwo geblieben sind, wo es ihnen gefallen hat. So ganz genau weiß man halt doch nie, was da kommt."

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