Münchner demonstrieren gegen den Terror im Namen Gottes
Ein starkes Zeichen gegen das Morden unter dem Deckmantel der Religion: Um die Terrorherrschaft des "IS" sichtbar zu verurteilen, haben sich etwa 300 Menschen am Freitagnachmittag trotz strömenden Regens auf dem Geschwister-Scholl-Platz in München versammelt.
München - Die Attentate von Paris und Mali zeigten, "dass wir aufstehen und allen, die die Werte zerstören, widersprechen müssen", sagte Imam Benjamin Idriz, der die Kundgebung als Vorsitzender des Münchner Forums für Islam e.V. mitinitiiert hatte. "Die Angst darf unser Leben nicht bestimmen. Religion ist niemals dazu da, Konflikte zu schüren", betonte er. "Religion ist dazu da, Konflikte zu heilen."
Gerade jetzt gelte es, auch religionsübergreifend zusammenzustehen. Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg und Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bekannten sich im Namen der katholischen und evangelischen Kirche ebenso zum friedlichen Nebeneinander der Religionen wie Vertreter der Orthodoxie und des Judentums. "Wir lassen uns nicht gegeneinander aufwiegeln", sagte der Münchner Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der nach einem Bühnensturz vor wenigen Tagen auf Krücken gestützt war.
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"München ist nicht nur eine Stadt mit Herz", stellte Gönül Yerli vom Münchner Forum für Islam e.V. fest. "München ist auch eine Stadt mit Verstand." Der für den Anschluss geplante Schweigemarsch wurde kurzfristig wegen des schlechten Wetters abgesagt.