Münchner Demo gegen Heizungsgesetz wird zum Mega-Flop
München - 13.000 Menschen versammelten sich am 10. Juni 2023 in Erding, um gegen das geplante Heizungsgesetz der Ampel-Koalition zu demonstrieren. Am Samstagmittag fand nun auf der Münchner Theresienwiese ebenfalls eine Demo zum entsprechenden Thema statt. Angemeldet wurden 5.000 bis 20.000 Teilnehmer, doch diese Zahl wurde nicht annähernd erreicht – vielmehr entwickelte sich die Protestaktion im Herzen Münchens zum Mega-Flop.
Mit der bayerischen Kabarettistin Monika Gruber als Zugpferd versammelten sich auf dem Erdinger Volksfestplatz vor drei Wochen tausende von Menschen, um ihren Unmut ob des geplanten und sehr umstrittenen Gesetzes zu neu eingebauten Heizungen, die zu 65 Prozent aus Erneuerbaren Energien betrieben werden sollen, Luft zu machen. Grubers Engagement war nicht nur die große Teilnehmerzahl zu verdanken, sondern auch die Auftritte bayerischer Spitzenpolitiker wie Markus Söder (CSU), Hubert Aiwanger (FW) und Martin Hagen (FDP), die im Nachgang der Veranstaltung für große Diskussionen gesorgt hatten.
Protest gegen Heizungsgesetz: Demo auf Theresienwiese wird zum Reinfall
Im Fahrwasser der erfolgreichen Erdinger Protestaktion fand an diesem Samstag auf der Münchner Theresienwiese unter dem Motto "Stoppt das Heizungsgesetz! Wird in Bayern die Demokratie abgeschafft?" ebenfalls eine Demonstration gegen das geplante Vorhaben der Ampel-Koalition statt.
Wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) den Medien bestätigte, wurden von dem Veranstalter, darunter der ehemalige deutsche Rennfahrer Martin Wimmer, bis zu 20.000 Teilnehmer erwartet.
Zwar ist Wimmer in der Motorsport-Szene kein Unbekannter, der 65-jährige Münchner gewann in den 80er-Jahren viermal den Deutschen Meistertitel und dreimal den Grand Prix, die Strahlkraft einer Monika Gruber hat er scheinbar nicht. Denn von den 20.000 Demonstranten, die man am Samstagnachmittag auf der Theresienwiese erwartete, kamen laut Polizeiangaben gerade einmal 250. Was in Erding noch ein riesiger Erfolg war, entwickelte sich in München zum Mega-Flop.

Daran konnten auch die Videos nichts ändern, die Wimmer auf Youtube veröffentlichte und in denen er die Demo in München ankündigte. "Wir werden eine bayerische Spezialoperation starten, um die Demokratie in Deutschland wieder herzustellen", so der Ex-Rennfahrer in einem der Clips. Neben der Kritik am Heizungsgesetz greift Wimmer in den Videos auch die Wahlrechtsreform an. Diese würde die CSU bei der nächsten Bundestagswahl benachteiligen und die "Abschaffung der Demokratie" in Bayern zum Ziel haben.
Polit-Prominenz lässt sich auf Münchner Demo nicht blicken
Im Vergleich zur Protestaktion in Erding stand in München keine Polit-Prominenz auf der Bühne. So sei OB Dieter Reiter eingeladen worden, der seine Teilnahme allerdings abgesagt hätte, wie dessen Büro auf Nachfrage von "t-online" bestätigte. Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der für seine Wortwahl in Erding, dass sich die Menschen die "Demokratie zurückholen" müssten, parteiübergreifend scharf kritisiert wurde, stand am Samstag nicht zur Verfügung, wünschte Wimmer aber, nach dessen eigener Aussage, "viel Glück".

Auch Markus Söder (CSU) wollte Wimmer einladen, doch auch Bayerns Ministerpräsident, der in Erding noch ausgepfiffen wurde, ließ sich nicht auf der Theresienwiese blicken. Die gesamte Veranstaltung lief friedlich und ohne besondere Vorkommnisse ab, wie die Polizei der AZ bestätigte. Es mussten noch nicht einmal verkehrstechnische Maßnahmen ergriffen werden.