Münchner Bündnis will Bienen retten - per Volksbegehren

Rettet die Bienen! Ein Aktionsbündnis will den Freistaat per Volksbegehren dazu zwingen, mehr für den Artenschutz zu tun.
Florian Zick |
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Eine Biene bei der Arbeit: Wer soll die Blumen noch bestäuben, wenn alle Insekten ausgestorben sind?
Julian Stratenschulte/dpa Eine Biene bei der Arbeit: Wer soll die Blumen noch bestäuben, wenn alle Insekten ausgestorben sind?

München - Hach, wie das früher war. Da ging bei Überlandfahrten ständig der Scheibenwischer. Nicht, weil es so viel geregnet hätte. Aber diese ganzen Insekten, die es an der Windschutzscheibe zermatscht hat. Heute dagegen: Da kommt man oft auch ganz ohne Fensterputzen aus.

Insektenwelt um 75 Prozent geschrumpft

Das mit der klaren Frontscheibe ist an sich natürlich praktisch, es wirft aber auch ein Schlaglicht auf ein ernsthaftes Problem. Experten zufolge ist die Insektenwelt in Bayern in den vergangenen Jahrzehnten nämlich um fast 75 Prozent geschrumpft. Wo es einst wie wild gesummt und gesurrt hat, herrscht heute nur noch Totenstille.

Am Dienstagabend hat sich in München deshalb ein breites Aktionsbündnis gegründet. Die Grünen sind dabei, die ÖDP, aber auch viele Vereine wie Green City, der Vogelschutzbund oder die Münchner Stadtimker – bayernweit sind es inzwischen über 100 Organisationen.

Mehr Artenschutz durch Bayerisches Volksbegehren

Das Aktionsbündnis will den Freistaat per Volksbegehren dazu zwingen, Maßnahmen zum Artenschutz zu ergreifen. "In Bayern hat in den vergangenen Jahrzehnten das größte Artensterben seit dem Niedergang der Dinosaurier stattgefunden", sagt Ludwig Hartmann, der Fraktionschef der Grünen im Landtag. Deswegen müsse man nun dringend etwas unternehmen.

Vor allem der Einsatz von Pestiziden setze den Insekten stark zu, sagt Hartmann. Konkret fordern die Grüne deshalb, dass bis 2025 mindestens 20 Prozent der Äcker in Bayern giftfrei bewirtschaftet werden. Bis 2030 soll die Quote auf 30 Prozent steigen. An Bachläufen und anderen Gewässern sollen die Bauern zudem künftig mindestens fünf Meter Abstand halten müssen.

Für einen Erfolg des Volksbegehrens muss das Aktionsbündnis nächstes Frühjahr bayernweit mindestens eine Million Unterschriften sammeln. "Das wird kein Spaziergang", sagt Claus Obermeier von der ebenfalls beteiligten Gregor-Louisoder-Umweltstiftung. Die Listen liegen zwischen 31. Januar und 13. Februar nämlich nur für zwei Wochen in den Rathäusern aus. "Das ist zu schaffen, aber schon sehr ambitioniert", sagt Obermeier.

Um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen, will das Aktionsbündnis alleine in München etwa 1.000 Plakate aufstellen. Darüber hinaus soll es zahlreiche weitere Aktionen geben. "Von Langwied bis zum Marienplatz – wir müssen überall präsent sein", sagt Obermeier.

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