Münchner Bildhauer verschwimmt sich: "400 Mann haben nach mir gesucht"

Der Münchner Bildhauer Nikolai Tregor löst am Samstag am Starnberger See einen Polizeieinsatz aus. Wie es dazu kam, berichtet er der AZ.
von  Paul Nöllke, Daniel von Loeper
Nikolai Tregor mit seinen Flossen im Starnberger See, er schwimmt hier gerne mehrere Stunden.
Nikolai Tregor mit seinen Flossen im Starnberger See, er schwimmt hier gerne mehrere Stunden. © Daniel von Loeper

München/Starnberg - Er habe sich einfach nur "verschwommen", erzählt Nikolai Tregor – und somit am Wochenende einen großen Polizeieinsatz ausgelöst.

Am Samstag war der Münchner Bildhauer, der unter anderem die Statue von Helmut Fischer (Monaco Franze) an der Münchner Freiheit entworfen hat, mit zwei Freundinnen zum Schwimmen an den Starnberger See gefahren. "Ich schwimme dort immer mehrere Stunden", erzählt er der AZ am Sonntag gut gelaunt am Telefon. So hatte er es auch für diesen Tag geplant.

Rückkehr bei Sonnenuntergang - so der Plan

Der Strand, von dem er startete, war Tregor aber noch unbekannt. "Das war so eine hässliche Wiese für Touristen." Dennoch zieht er sich seine Schwimmflossen an und bricht auf. Seinen Begleiterinnen sagt er, dass er zum Sonnenuntergang wieder zurückkomme.

Nachdem Tregor ein paar Stunden im See herumgeschwommen ist, will er wieder zurück zu seinen Freundinnen am Strand.

Doch er wird vom einsetzenden Sonnenuntergang abgelenkt. "Der war besonders schön, der Mond war ganz rot", so der Bildhauer. Den Strand, von dem er aufgebrochen ist, findet er nicht mehr. "Da sah alles so gleich aus". Er steigt also an einer anderen Stelle aus dem Wasser und fragt einen Radfahrer nach dem Weg, doch der kann ihm auch nicht helfen.

Per Anhalter zurück nach Seeshaupt

Dann habe er jedoch zufällig zwei andere Frauen getroffen, die sich seiner angenommen und ihn erst nach Seeshaupt gefahren hätten, wo eine Bekannte von ihm wohne. Später hätten sie ihn sogar wieder nach München mitgenommen. "Wirklich sehr nett", so Tregor.

Doch als er dann einen befreundeten Wirt vom Starnberger See anruft, um ihm die Geschichte zu erzählen und ihn bitten will, seinen Bekannten am See Bescheid zu sagen, erklärt dieser ihm, dass die Polizei nach ihm suche. Seine Freundinnen, denen er zugesagt hatte, bei Sonnenuntergang wieder am Strand zu sein, riefen die Polizei und meldeten ihn vermisst.

"Da haben fast 400 Mann und die ganze Wasserwacht nach mir gesucht", so Tregor. So kann der Bildhauer Entwarnung geben und die Suche wird abgebrochen. Die Wasserwacht Starnberg war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Bereits vor ein paar Wochen hatte ein Vermisster am Starnberger See eine großen Einsatz der Wasserwacht verursacht. Auch dieser vermisste 47-jährige Münchner meldete sich später wieder bei der Polizei und erklärte, sich nur "verschwommen" zu haben.

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