Münchner Aktion "Sauba so i": Stadtregierung sackelt Bürgerbegehren ein

München - Wie geplant, hat sich die Große Koalition im Rathaus gestern das Bürgerbegehren für saubere Luft zu eigen gemacht (AZ berichtete). Wie von der Initiatoren des Bürgerbegehrens gefordert, will die Stadt nun dafür sorgen, dass bis 2025 mindestens 80 Prozent des städtischen Verkehrs abgasfrei abgewickelt werden.
Grüne glauben nicht an große Veränderung
Umstritten ist im Stadtrat, welche Wirkung dieser Beschluss tatsächlich haben wird. Während die ÖDP darauf setzt, dass nun eine wirkliche Verkehrswende eingeleitet wird, befürchten die Grünen eher, dass auch in Zukunft nicht viel passieren wird. "Das Übernehmen eines solchen Bürgerbegehens ist das eine", sagte Fraktionschef Florian Roth, "ernst machen ist das andere."
Lesen Sie hier: AZ-Kommentar - Bürgerbegehren ist ein sinnloser Sieg
Bei SPD und CSU sieht es indes nicht so aus, als würde nun hektische Betriebsamkeit einkehren. Dort gibt man sich eher gelassen. Laut einer Umfrage waren die Münchner schließlich schon vor neun Jahren zu 65 Prozent zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Experten rechnen damit, dass sich dieser Wert bis heute sogar noch erhöht hat.
In der Großen Koalition geht man deshalb davon aus, dass man auch mit den bereits angestoßenen Maßnahmen die Ziele locker erreichen wird.