Münchens teuerstes Apartment verkauft: Dietmar Holzapfel erfüllt sich Traum
München - Deutsche-Eiche-Chef Dietmar Holzapfel (65) wirkt sehr glücklich und gelöst in diesen Tagen. Es herrscht wieder mehr Betrieb. Für Hotel- und Gaststättenbetreiber ist seit einigen Monaten eine lange Zeit des coronabedingten Leidens vorerst vorbei.
Und Holzapfel ist ja beides, mit seinem Deutsche-Eiche-Restaurant und dem berüchtigten gleichnamigen Hotel samt Wellnessbereich und legendärer Dachterrasse. All das betreibt er gemeinsam mit seinem Ehemann Sepp Sattler und dem Adoptivsohn Roger Holzapfel-Barta (40), der immer mehr fürs Tagesgeschäft zuständig ist.
Lang gehegten Traum erfüllt
Glücklich ist Holzapfel aber nicht deshalb, weil Corona für sein Gewerbe derzeit kaum noch eine Rolle spielt, sondern weil er einen lang ersehnten Traum verwirklichen konnte. Er verkaufte Ende November seine einst teuerste Luxus-Immobilie der Stadt, das 200m2-Apartment im "The Seven", das er 2014 für fünf Millionen Euro gekauft hatte. Phänomenaler Ausblick Richtung Alpen inklusive, dort oben aus dem zwölften Stock. Per Handschlag verkauft, wie er sagt.
"Mit dem Geld haben wir uns das Vordergebäude an der Klenzestraße 16 gekauft", erzählt Holzapfel am Freitag im Hotel Deutsche Eiche. Endlich sei man sich dort beim Preis einig geworden. Der Vertrag stammt vom Donnerstag. Die Tinte der Unterschriften ist quasi gerade mal trocken. Das Rückgebäude der vierstöckigen Adresse gehörte bereits dem Paar.

Wie viel das Apartment im Turm den neuen Eigentümer gekostet hat, möchte er nicht erwähnen, auch nicht den Namen des neuen Eigentümers. Nur so viel: "Er ist ein international tätiger, wohlhabender Geschäftsmann", sagt Holzapfel.
Das sollte man auch sein. Münchner Immobilien-Experten schätzen, dass das 2014 von Holzapfel gekaufte Apartment derzeit in etwa doppelt so teuer gewesen sein könnte - wenn nicht sogar ein bisserl mehr. Und für dieses Geld hat Holzapfel nun die Klenze 16 gekauft.
Schon lange hatten die beiden den Plan, da bald altersbedingte Sanierungen anstehen, an den beiden zusammenhängenden Gebäuden der Klenzestraße 16. "Wäre das Vordergebäude mit acht Wohnungen einzeln verkauft worden, hätten wir uns künftig mit mindestens acht verschiedenen Parteien über die Sanierung einigen müssen", sagt Holzapfel.
Luxus-Apartment ver- und Vordergebäude gekauft
Daher haben sich Sattler und Holzapfel vom Luxus-Apartment im Turm getrennt, das sie zur Pandemie vermietet haben. Klingt nach einem guten Deal: ein ganzes Haus für ein Luxus-Apartment. Aber: "Wir rechnen mit hohen Sanierungskosten, bis zu vier Millionen Euro", erzählt Holzapfel. Trotzdem wolle er das unbedingt durchziehen, da an der Klenzestraße 16 Mitarbeiterwohnungen entstehen sollen. Ein gewichtiges Argument sei das, wenn man um neue Fachkräfte in München werbe.
Eines der wichtigsten Projekte für die Sanierung sei, eine Wärmepumpe einzubauen. "Sepp hat dafür extra eine Fortbildung zum Brunnenbauer abgeschlossen", erzählt Holzapfel. Und er selbst hat sich gut erkundigt. Im Glockenbachviertel sei es besonders günstig, die Erdwärme anzuzapfen. "Das Tiefenwasser hat hier bis zu 16 Grad. Normalerweise sind es immer um die zehn Grad", weiß Holzapfel.
Am 1. Januar 2024 geht Holzapfel in Rente
Eine weitere Neuigkeit gibt es noch: "Ab 1. Januar 2023 bin ich Rentner", erzählt Holzapfel, "580 Euro monatlich, für 15 Jahre als Grundschullehrer", sagt er. Aber viel werde sich für ihn nicht ändern. Sein Sohn Roger macht weiter die Geschäftsführung, er selbst die Hausführungen. "Sepp und ich, wir ziehen uns Jahr für Jahr langsam zurück."
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