Münchens OB Dieter Reiter: "Ich habe einen ganzen Forderungskatalog an Scholz"

Münchens Oberbürgermeister hat in einem Interview erklärt, was er sich von einem möglichen Kanzler Olaf Scholz erhofft. Und er macht auch klar: Eine Wiesn für alle wird es 2022 nicht geben.
Lukas Schauer |
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SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (l.) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Samstag auf dem Marienplatz in München.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (l.) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Samstag auf dem Marienplatz in München. © Sven Hoppe/dpa

München - Natürlich war auch Münchens OB Dieter Reiter (SPD) am Samstag auf dem Marienplatz – sozusagen in seinem Wohnzimmer und hat den Kanzlerkandidaten seiner Partei begrüßt: Olaf Scholz.

Der war im Endspurt des Wahlkampfs in der bayerischen Landeshauptstadt und hat hier vor allem über bezahlbares Wohnen als Aufgabe sozialdemokratischer Politik gesprochen.

Dieses Thema sieht auch Reiter als ein dringendes – und will das, sollte die SPD die Bundestagwahl tatsächlich gewinnen, auch auf Bundesebene forciert wissen, wie er nun in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" sagte.

Reiter: "Habe Forderungskatalog an nächste Bundesregierung"

"Das erste und wichtigste Thema in München ist, dass damit aufgehört werden muss, bestehende Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umzuwandeln", so Reiter. Und weiter: "Wir brauchen mehr Instrumente, um Mieterinnen und Mieter vor der Vertreibung zu schützen. Darüber hinaus geht es auch um die Miethöhe, also die sogenannte Kappungsgrenze. Wieso soll eine Miete alle drei Jahre steigen dürfen? Wieso kann der Gesetzgeber es nicht ändern, wenn er doch sieht, wie explosionsartig die Mieten steigen?"

Er als OB habe "einen ganzen Forderungskatalog, den ich an die neue Bundesregierung geben werde – insbesondere an Olaf Scholz, wenn er Kanzler wird und die SPD die Regierung führt", so Reiter in dem Interview. 

Reiter hätte gerne einen Kommunalminister

Die Probleme von Städten und Kommunen seien noch zu wenig auf Bundesebene vertreten, so Reiter. "Ich hätte aus diesem Grund gerne einen Kommunalminister in der neuen Bundesregierung", fordert Münchens OB.

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In dem Gespräch machte der 63-Jährige auch klar: Eine Wiesn 2022 für alle wird es nicht geben: "Wenn sich jemand nicht testen oder impfen lassen will, dann wird er auch 2022 nicht aufs Oktoberfest gehen können. Das Risiko gehe ich nicht ein", so das Stadtoberhaupt.

Spätestens im April nächsten Jahres soll die Entscheidung fallen, ob das Oktoberfest nach zwei Absagen wieder stattfinden wird. Reiter: "Ich kann versprechen, dass ich alles dafür tun werde, dass es eine gibt."

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7 Kommentare
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  • Tonio am 21.09.2021 13:05 Uhr / Bewertung:

    Seine Forderungen hätte Reiter schon etwas früher anmelden müssen, denn mit dem Schließen der Wahllokale am 26.09. ist das traditionell linke und sozial freigiebige Halbjahr der SPD auch schon wieder zu Ende. 😉

  • Boandlkramer am 21.09.2021 07:36 Uhr / Bewertung:

    Die Forderungen der Kommunaler, allen voran meist die OB's der Großstädte, laufen meist auf zwei Dinge raus. Mehr Geld und mehr gesetzliche Befugnisse, um in den Angelegenheiten der Bürger herumzuregulieren.

    Dabei betreibt z.B. München eine eigene Außen- und Entwicklungshilfepolitik, was eigentlich Aufgabe von zwei Bundesministerien wäre. Bsp.w. sog. „Klimabündnisse“ mit südamerikanischen Ureinwohnern, Förderung des Menschenschmuggels im Mittelmeerraum, die #WirhabenPlatz-Initiative (wie war das gleich noch mal mit den fehlenden Wohnungen…?), Geld sammeln und mit Steuermitteln aufstocken für Entwicklungsprojekte in Afrika usw. usf.

    Nichts davon ist Aufgabe der Kommunen.

    Da wundert es nicht, wenn man auf Bundesebene kaum den Nerv hat, auf solch überdrehte Ideen der Kommunaler zu hören. Rundablage und fertig.

  • Rudi 678 am 20.09.2021 20:35 Uhr / Bewertung:

    Das Risiko die SPD zu wählen gehe ich nicht ein. Man sollte nicht vergessen, dass die SPD Teil der Regierung sind. Der smarten Außenminister Maas hat gezeigt, über welche Qualitäten die SPD verfügt.

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